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Franzosen klar gegen Verbot von körperlichen Strafen

Kein Verbot von Gewalt gegen Kinder in Frankreich
Kein Verbot von Gewalt gegen Kinder in Frankreich
Eine große Mehrheit der Franzosen will auch künftig an körperlichen Strafen für Kinder festhalten: 70 Prozent der Befragten sprachen sich in einer am Freitag veröffentlichten Umfrage für die Zeitung "Le Figaro" gegen ein Verbot von Bestrafungen wie einem Klaps auf den Hintern oder Ohrfeigen aus. Nur eine Minderheit von 30 Prozent ist für ein solches Verbot.


Am größten ist die Ablehnung einer gesetzlichen Regelung bei den Anhängern der rechtsextremen Partei Front National mit 79 Prozent. Erst Anfang des Monats hatte der Europarat das fehlende klare Verbot jeglicher körperlichen Bestrafung in Frankreich gerügt. Das französische Recht untersagt zwar Prügelstrafen in der Schule, nicht aber körperliche Züchtungen “zu Erziehungszwecken” durch die Eltern.

Die Frage wird in Europa kontrovers debattiert – nicht erst seitdem Papst Franziskus Verständnis für Eltern geäußert hatte, die ihre Kinder schlagen, solange deren “Würde gewahrt” bleibe. Von den 47 Mitgliedsländern des Europarats haben bisher 27 körperliche Züchtigungen auch durch die Eltern verboten. Vorreiter war Schweden, das Eltern bereits 1979 untersagte, ihre Kinder zu schlagen. Diesem Beispiel folgten im Laufe der Jahre Staaten in allen Teilen Europas, darunter Deutschland (im Jahr 2000) und Österreich (1989).

Frankreich gehört zu den europäischen Staaten, in denen Verfechter eines Verbots auf besonders heftigen Widerstand stoßen. Ähnlich ist die Lage dem Europarat zufolge in Russland, Großbritannien, Irland und Belgien.

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