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Französische Zeitung "Liberation": FPÖ- Sieg wäre "phänomenaler Durchbruch mit Widerspruch"

Die französische Tageszeitung "Liberation" äußerte sich zur Hofburg-Wahl in Wien.
Die französische Tageszeitung "Liberation" äußerte sich zur Hofburg-Wahl in Wien. ©bilderbox.com (Sujet)
Die französische Tageszeitung "Liberation" äußerte sich zur anstehenden Bundespräsidentenwahl in Österreich.

“Der Rutsch der europäischen Wähler in Richtung populistischer Parteien und extremer Rechter kann ihren Hass auf Immigranten, den Islam und anderes nicht mehr verbergen. Er nimmt diesseits und jenseits der Alpen zu. In Frankreich zum Beispiel, wo aller Widerstand gegen die (rechtsextreme) Front National nicht verhindern kann, dass sich (Parteichefin Marine) Le Pen einnistet und Diskussionen bestimmt. Der (Bundespräsidentenwahl-Tag in Österreich am) 21. April sollte alle daran erinnern, dass von populistischen Thesen kopierte Gesetze keine Wähler bringen, sondern dem Gegner Glaubwürdigkeit geben.”

Mögliche Folgen bei Sieg des FPÖ-Kandidaten Norbert Hofer

“Es besteht die Möglichkeit, dass Norbert Hofer am Sonntag Präsident von Österreich wird. Das würde die rechtsextreme FPÖ, die Anti-Establishment-Partei, zum Teil des Establishments machen. Es wäre ein phänomenaler Durchbruch. Und zugleich ein Widerspruch. Daher würde nicht jeder in Hofers Partei jubeln. Von Insidern ist zu vernehmen, dass die FPÖ besser artikulieren kann, wogegen sie ist, als wofür. Für eine Oppositionspartei wäre das in Ordnung, aber nicht für eine Partei mit Regierungsverantwortung. Andere in der FPÖ fürchten, dass die Partei – ähnlich wie in den Jahren zwischen 2000 und 2005, als sie in einer Koalitionsregierung saß – zu wenig hochgebildete, für Ministerposten geeignete Mitglieder hätte. Und dann gibt es noch jene, die einen Zusammenstoß zwischen (Parteichef) Heinz-Christian Strache und Hofer kommen sehen, sobald er Präsident wäre, und dass dies die Partei spalten könnte.”

(apa/Red)

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