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Frank Stronach verlässt vermutlich die Politik

Frank Stronach (83) wird vermutlich sein Team Stronach verlassen
Frank Stronach (83) wird vermutlich sein Team Stronach verlassen ©APA/GEORG HOCHMUTH
Der Parteigründer und Namensgeber des Team Stronach, der austro-kanadischen Milliardär Frank Stronach, dürfte vermutlich am Freitagabend seinen Rückzug aus der Politik bekanntgeben.

Die Funktion des Parteichefs soll Stronach bis zur nächsten Nationalrats-Wahl jedoch weiter ausfüllen.

“Wirtschaftssymposium” als Abschiedsveranstaltung?

Öffentliche Auftritte des austro-kanadischen Milliardärs, der nach einer euphorischen Parteigründung 2012 rasch am Boden der politischen Realität ankommen musste, sind in den vergangenen Monaten rar geworden. Umso überraschender kam die Einladung zu einem “Wirtschaftssymposium” mit dem Titel “Vision Österreich” am Freitagabend im Magna Racino in Ebreichsdorf, wo Stronach “seinen Sanierungsplan Österreich” präsentieren will.

In der Partei übersetzt man das hinter vorgehaltener Hand eher als “Vermächtnis”, das der Gründer verkünden könnte. Schon länger wird ihm nachgesagt, die Lust an der Politik verloren zu haben. Im Oktober des vergangenen Jahres hatte er bereits die Suche nach seinem Nachfolger als Parteivorsitzenden offiziell ausgerufen. Keine Wahlerfolge und davonlaufende Mandatare sind nicht gerade das, was sich der erfolgreiche Unternehmer von seinem politischen Millionen-Projekt erwartet hatte.

In Zukunft kein werbeintensiver Wahlkampf

Etwa 30 Mio. Euro hatte der Magna-Gründer in die Bundespartei gesteckt – davon gut zwei Drittel Spenden und ein Drittel Darlehen, die er teilweise schon erlassen hat. Der Rest dürfte auch bis 2018 nicht zur Gänze zurückbezahlt werden können, ist also de facto futsch. Denn der laut Parteistatuten quasi alleinherrschende Chef haftet auch und müsste das Geld als uneinbringlich abschreiben. Der finanzielle Aspekt dürfte dem Milliardär freilich weit weniger wehtun als dem Partei-Rest. Klubchef Robert Lugar hat ja trotz der jüngsten Gerüchte bereits kundgetan, dass die Partei bei der nächsten Nationalratswahl kandidieren wolle – einen werbeintensiven Wahlkampf wie 2013 spielt es aber ohne Stronachs Scheckbuch nicht.

(APA/Red.)

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