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FPÖ Salzburg entscheidet: Die vier Kandidaten im Kurzporträt

Wer wird neuer Landesparteichef der Salzburger FPÖ?
Wer wird neuer Landesparteichef der Salzburger FPÖ? ©APA/BARBARA GINDL
Eines scheint vor der Entscheidung für einen neuen Salzburger FPÖ-Chef bereits fix. Der Nachfolger von Andreas Schöppl dürfte verhältnismäßig jung sein. Die "Salzburger Nachrichten" räumten dabei zuletzt zwei Burschenschaftern die besten Chancen ein, die "Kronenzeitung" wollte indes wissen, dass die einzige Frau im Führungsteam neue Parteichefin wird. Schöppl kommentierte die Gerüchte nicht.
FPÖ entscheidet

Erster der vier sich im Gespräch befindlichen potenziellen Nachfolger ist der Jurist und ausgebildete Notar Volker Reifenberger. Er gilt als politischer Zögling von Robert Thaller, selbst Notar und von 1994 bis 1999 FPÖ-Landesrat in Salzburg. Der 37-Jährige ist neben seinem Zivilberuf Hauptmann der Miliz und Kommandant einer Jägerkompanie. Er ist Mitglied mehrerer Mittelschul- und Studentenverbindungen – unter anderem des schlagenden “Corps Frankonia-Brünn”, das die Mensur als “nicht zu unterschätzenden Baustein der Persönlichkeitsbildung” sieht. Reifenberger, der beim Herr Fallschirm sprang, war von 2000 bis 2002 stellvertretender Bundesobmann des RFJ. Er soll 2006 vor der Nationalratswahl in der Stadt Salzburg als Spitzenkandidat vorgesehen gewesen sein, wurde aber eigener Aussage zufolge nach Differenzen mit Karl Schnell von diesem auf den elften Listenplatz zurückgestuft.

Wichtige Rolle in Salzburger FPÖ: Andreas Hochwimmer

Eine wichtige Rolle in der Salzburger FPÖ hat auch der Rechtsanwalt und Landesparteisekretär Andreas Hochwimmer (40). Wie Schöppl ist der Vater zweier Kinder Mitglied der schlagenden “Akademischen Landsmannschaft der Salzburger zu Salzburg”. Seine 520 Seiten starke Dissertation “Student sein, wenn die Hiebe fallen… – Mensur und Strafrecht”, beschäftigt sich mit der Frage der strafrechtlichen Relevanz von Schlägermensuren in Österreich. “Karl Schnell hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er Burschenschaften nichts abgewinnen kann”, sagte Hochwimmer im Vorjahr zur APA. Er selbst bezeichnete sich als “nationalfreiheitlich”.

Marlene Svazek: Die Frau unter den Kandidaten

Mit Marlene Svazek findet sich auch eine Frau unter den Zukunftshoffnungen der Salzburger Freiheitlichen. Die 23-Jährige – gleichfalls als Parteisekretärin tätig – studiert Politikwissenschaft und war bis zu ihrem Rausschmiss aus der damals noch von Schnell geführten FPÖ im Vorjahr zwei Jahre lang politische Referentin im FPÖ-Landtagsklub. Sie sitzt auch im Gemeinderat von Großgmain im Salzburger Flachgau und ist seit vergangenem Sommer Assistentin des FPÖ-Europaparlamentariers Harald Vilimsky. Svazek wurde dem radikalen Flügel der Salzburger FPÖ zugerechnet und fiel beim Landesparteitag mit einer flammenden Rede gegen “Gender-Ideologie” und “schwule Ampelpärchen” auf. Sie selbst bezeichnet sich als “nationalliberal” und – durch ihr Studium – “anderen Sichtweisen gegenüber durchaus offen”.

Vierter Kandidat: Hermann Stöllner

Vierter in der Kandidaten-Riege ist Hermann Stöllner. Der 30-Jährige aus Seekirchen am Wallersee ist Gemeindevertreter und seit Sommer 2013 Bezirksparteiobmann im Flachgau. Er ist als Molkereifachmann mit Meisterbrief ein Nicht-Studierter in der Riege der neuen Generation – und auch er ist mit Schnell nicht mehr klar gekommen. “Ich war zu engagiert, zu aktiv. Das war gewissen Leuten ein Thorn im Auge”, sagte Stöllner im vergangenen Sommer. Der Flachgauer sieht sich selbst als “bodenständiger Mensch aus dem bürgerlichen Lager, der für soziale Gerechtigkeit steht.”

(APA)

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