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FPÖ-Parteitag: Strache mit 98,7 Prozent als FPÖ-Chef wiedergewählt

Umarmungen und Bussis gab es für Strache nach der Wiederwahl.
Umarmungen und Bussis gab es für Strache nach der Wiederwahl. ©APA
FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache ist am Samstag beim Bundesparteitag in Klagenfurt in seinem Amt klar bestätigt worden. Er erhielt 98,7 Prozent der Delegiertenstimmen.
Jubel, Umarmungen und Bussis für Strache

Das Ergebnis von 98,7 Prozent ist das beste, das Strache je bei einer Wahl zum Bundesparteichef erzielte. Zuletzt erzielte er 2013 ein Ergebnis von 96,32 Prozent. Sein bisher bestes Resultat gab es 2009 mit 97,23 Prozent.

Von den schlussendlich 698 anwesenden Delegierten gaben 695 ihre Stimme ab. Unter den 693 gültigen Stimmen waren neun Gegenstimmen, damit sprachen sich 684 Delegierte für den amtierenden Obmann aus.

Strache: “Nehme die Wahl dankend an”

Im Anschluss an Straches Wiederwahl wurden – per offener Abstimmung – auch die Stellvertreter des Parteichefs erneut bestellt. Norbert Hofer, Manfred Haimbuchner, Harald Stefan, Mario Kunasek und Johann Gudenus wurden in ihren Ämtern bestätigt.

Im Anschluss an die Wahl der Parteigremien stand noch die Abstimmung einzelner Anträge – darunter jener auf Wiedereingliederung der Kärntner FPÖ unter das Bundes-Dach sowie der Leitantrag zur “Direkten Demokratie” – auf dem Programm.

FPÖ um demonstrative Einigkeit bemüht

Die Ortswahl war dem nun vollzogenen Schritt der Rückkehr der Freiheitlichen in Kärnten unter das Dach der Bundes-FPÖ geschuldet. In der Klagenfurter Messehalle waren knapp 700 Delegierte zusammengekommen, um einen Schlussstrich unter die Doppelgleisigkeiten der Kärntner Freiheitlichen zu ziehen. Kärntens FPÖ-Chef Gernot Darmann, der auch künftig der Landespartei vorstehen wird, sprach von einem “historischer Tag”.

Auch Strache zeigte sich hochzufrieden: “Es wächst zusammen, was zusammen gehört.” Der Parteitag sei ein “Parteitag der Stärke, der Geschlossenheit” – und Strache hatte damit nicht nur die Wiedervereinigung, sondern auch die medialen Spekulationen um mutmaßliche innerparteiliche Konkurrenz durch den erfolgreichen Bundespräsidentschafts-Wahlkämpfer Norbert Hofer im Blick. “Bei uns gibt es keinen Streit, im Gegenteil”, betonte er. Vielmehr sei in der FPÖ “alles auf Kurs”. “Wir sind einig und geschlossen, und sind bereit, bei der kommenden Wahl diesen Erfolgsweg für die österreichische Bevölkerung fortzusetzen”, sagte Strache. “Da helfen auch Fake News und verzerrte Berichte gegenüber der FPÖ nichts.”

Hofer: “Werde bei der nächsten Wahl alles geben”

Auch Hofer selbst trat ans Rednerpult und stellte sich demonstrativ hinter seinen Obmann. Unter lautem Applaus der Delegierte verkündete er, dass Strache bereits am Freitag vom Bundesparteivorstand einstimmig zum Spitzenkandidat für die kommende Nationalratswahl festgelegt wurde. “Ich werde bei der nächsten Wahl alles geben, damit Heinz-Christian Strache Bundeskanzler wird”, wischte er die ihm von manchen Beobachtern zugeschriebenen Ambitionen auf höhere Partei-Weihen vom Tisch. “Ich werde mit Heinz-Christian Strache den Wahlkampf bestreiten und ich kann SPÖ und ÖVP nur sagen: Haltet euch an, ihr werdet euch noch wundern, wie stark das Ergebnis der FPÖ wird.”

Auf ein solch starkes Ergebnis hofft auch Strache – wenngleich er ungewohnt tiefstapelte: Man benötige ein “Wunder”, um die FPÖ zur stärksten Kraft zu machen, meinte der Parteichef. Dennoch gab er sich überzeugt, dass der Erfolg Hofers bei der Präsidentschaftswahl noch nicht den Plafonds für seine Partei bedeutete: “Es hat knapp noch nicht gereicht, aber die Zeit ist reif. Die Zeit für die FPÖ ist gekommen”.

“Islam ist kein Teil Österreichs”

Und Strache stimmte in seiner Rede seine Parteifreund auch schon auf den nahenden Nationalratswahlkampf ein: Die Regierungsparteien SPÖ und ÖVP bezeichnete er als “Ankündigungsriesen und Umsetzungszwerge”. Dass die Koalition nun etwa beim Migrationsthema einen strikteren Kurs einschlägt, sei nicht glaubwürdig: “Man geht zum Schmied, man geht zum Original. Die Leute gehen nicht zur falschen, billigen Kopie.” Die FPÖ stehe dafür, den Worten auch Taten folgen zu lassen.

Richtig Stimmung in der Messehalle kam dann auf, als Strache auf das Thema Islam zu sprechen kam und die Regierung für die seiner Meinung nach verfehlte Politik in diesem Bereich kritisierte. So habe Kurz ja vor nicht allzu langer Zeit gesagt, der Islam sei Teil Österreichs, so Strache. “Nein, der Islam ist kein Teil Österreichs”, rief der FPÖ-Chef unter großem Applaus seiner Zuhörer. Heute habe man bereits mehr als 600.000 Muslime im Land, verwies Strache auf den großen Anstieg in den letzten Jahrzehnten. “Wie lange wollen die Wähler von Rot und Schwarz noch zuschauen, wie diese Parteien die Bevölkerung austauschen”, fragte er – und forderte statt der Quote von 37.500 zum Asylverfahren zugelassenen Flüchtlingen eine “Minuszuwanderung”.

(APA)

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