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Forschungsprämie kommt bei Unternehmen gut an

Die Transparenz ist unzureichend
Die Transparenz ist unzureichend ©APA (Symbolbild/dpa)
Für Österreichs Unternehmen ist die Forschungsprämie das wichtigste Instrument, um Unterstützung für ihre Innovationsarbeit zu erhalten. 58 Prozent der befragten Manager gaben in einer Deloitte-Umfrage an, sich schon einmal um eine Forschungsprämie bemüht zu haben. Gut ein Drittel schätzt sie als effektiv oder sehr effektiv ein, ein weiteres Drittel als "mittelmäßig effektiv".

Gegenüber direkten Förderungen sei sie aufgrund des relativ geringen Aufwandes bei der Beantragung besonders attraktiv, heißt es in der Deloitte-Umfrage unter 226 Personen. Dennoch fühlten sich nur 13 Prozent bei der Antragstellung sicher, genau zu wissen was zu tun ist. Die Mehrheit (59 Prozent) hat externe Unterstützung für die Antragstellung in Anspruch genommen. Deloitte geht daher trotz der Beliebtheit des Instruments davon aus, dass “noch ungenutzte Potenziale zur Nutzung dieses niederschwelligen Förderinstrumentes bestehen”. Immerhin will gut die Hälfte der Befragten auch in Zukunft auf diese staatliche Unterstützung zurückgreifen. 94 Prozent der Umfrageteilnehmer wollen ihre Forschungstätigkeit gleich hoch halten oder sogar steigern, der Bedarf ist also ungebrochen hoch.

Transparenz noch ausbaufähig

Allerdings sind die Befragten mit der Transparenz des österreichischen Fördersystems unzufrieden. Etwa die Hälfte hält es für wenig bis gar nicht transparent, nur fünf Prozent für sehr transparent. Das sei nicht überraschend, da Österreich im internationalen Vergleich eine relativ hohe Anzahl an unterschiedlichsten Förderstellen habe. “Trotz Bemühungen der Bundesregierung wie etwa durch das Transparenzportal des Finanzministeriums können diese nicht vollumfassend durchsucht werden”, vermerkt Deloitte. Immerhin halten sich die Firmenvertreter meist (71 Prozent) zumindest für mittelmäßig gut informiert.

Österreich als interessanter Forschungsstandort

80 Prozent der Befragten wollen auch in Zukunft direkte Förderungen beantragen. Aber während 94 Prozent schon einmal regionale oder nationale Förderungen beantragt haben, waren es bei EU-Förderungen nur 40 Prozent. EU-Förderungen sind zwar langfristig planbar, die Beantragung erfordere aber einen hohen Aufwand. Im Gegensatz dazu werden bei regionalen und nationalen Förderungen Fristen, Verfügbarkeiten und Restmittel oft sehr kurzfristig kommuniziert, Antrage müssen oft binnen weniger Wochen oder Monate gestellt werden, so die Kritik.

Insgesamt bewerten die Umfrageteilnehmer Österreich als Forschungsstandort überwiegend positiv. Nur 13 Prozent finden den Standort in diesem Zusammenhang gar nicht bis wenig interessant.

Zuschüsse sind am beliebtesten

Unter den Befragten bezog knapp die Hälfte weniger als 100.000 Euro Förderung im Jahr, 11 Prozent mehr als eine Mio. Euro. Förderungen werden auch nicht an allererster Stelle für die Forschung bezogen, sondern für Aus- und Weiterbildung bzw. für Beschäftigungsmaßnahmen – dafür beantragten 66 Prozent der Befragten Unterstützung. Forschung kommt mit 59 Prozent erst an zweiter Stelle, vor Investitionshilfen (44 Prozent), heißt es in der Deloitte-Umfrage. Das zeige den großen Bedarf an neuen Qualifikationen im Rahmen der Digitalisierung der Gesellschaft. Zuschüsse sind demnach am beliebtesten, vor Darlehen und Haftungen. Über ein Viertel der Befragten sieht auch Services, Beratung und Coaching als sinnvolle Unterstützung an.

Die Hälfte der 226 Befragten kam aus großen Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern, ein Fünftel aus Firmen mit 50 bis 250 Mitarbeitern, ein Drittel aus Firmen mit weniger als 50 Mitarbeitern.

(APA)

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