Forscher planen Paradeiserzucht im Weltall
“Die Experimente werden wichtige Ergebnisse liefern, um ein Überleben der Menschheit in lebensfeindlichen Räumen zu ermöglichen”, teilte DLR-Forscher Jens Hauslage am Donnerstag mit. Er ist der wissenschaftliche Leiter der Mission.
Weil Pflanzen nicht ganz ohne Schwerkraft wachsen könnten, wird diese durch die Umdrehungen des Satelliten künstlich erzeugt. Mit an Bord ist zudem ein Wassertank und ein Behälter mit einer einzelligen Alge. Unter anderem Dünger in Form von künstlichem Urin soll die Paradeiser nähren. Hier kommen die Algen zum Einsatz: Sie bauen das Ammoniak des Urins ab. Übrig bleiben Nitrate als wichtige Nährstoffe für die Pflanzen.
Dieser Vorgang ist ein weiterer Forschungsschwerpunkt des Projekts: “Wir wollen sehen, ob man Pflanzen in kompakten Anlagen auch für das Luft-, Wasser- und Urinrecycling sinnvoll einsetzen kann”, erklärte Sebastian Strauch von der Uni Erlangen-Nürnberg. Etwa könnten sie bei der Säuberung des Abwassers in großen Städten oder auf Kreuzfahrtschiffen helfen.
Ein Jahr lang sollen die Paradeiser im Weltall wachsen. Die Fortschritte filmen 32 Kameras. Das Projekt beläuft sich auf Kosten im zweistelligen Millionenbereich.