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Flug MH17 - Absturzstelle erneut für Experten unerreichbar

Die Absturzstelle war erneut für Experten nicht zugänglich.
Die Absturzstelle war erneut für Experten nicht zugänglich. ©EPA/Evert-Jan Daniels
Die Absturzstelle des Fluges MH17 in der Ostukraine ist auch am vierten Tag in Folge für niederländische Experten und internationale Beobachter unerreichbar. Mitarbeiter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE) mussten am Mittwoch nach Donezk zurückkehren, teilten Korrespondenten des niederländischen Fernsehens am Mittwoch mit.
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Die Gruppe, die am Morgen in zwei Autos aufgebrochen war, sei rund 20 Kilometer hinter Donezk von prorussischen Rebellen wegen der Kämpfe in dem Gebiet am Weiterfahren gehindert worden. Die OSZE-Vertreter wollten prüfen, ob der Zugang zu dem umkämpften Gebiet für die niederländischen forensischen Experten und Polizisten sicher war. Sie sollen die dort noch liegenden sterblichen Überreste von Opfern des Flugzeugabsturzes vom 17. Juli bergen.

Ende der Zusammenarbeit mit OSZE wird erwägt

Die Behörden der selbsternannten “Volksrepublik Donezk” im Osten der Ukraine erwägen die Einstellung der Zusammenarbeiten mit der OSZE bei der Klärung der Ursachen für den Absturz der malaysischen Passagiermaschine im Raum von Donezk. Das berichtete die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti.

OSZE von Anfang an nicht neutral

“Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) war von Anfang an keine neutrale Seite und agierte im Interesse der Ukraine. In der zurückliegenden Woche haben sich OSZE-Vertreter unter diversen Vorwänden geweigert, ihre Mission am Absturzort zu erfüllen. Sie versuchten, die Aktivität der Truppen der Volksrepublik Donezk nach Kräften einzudämmen, und halfen der ukrainischen Armee somit, einen Gegenangriff vorzubereiten”, zitierte die Donezker “Regierungssprecherin” Klawdija Kulbazkaja am Dienstag einen ranghohen Vertreter des Kabinetts.

Verstoß gegen alle Vereinbarungen

“Mit Hilfe von OSZE-Vertretern haben die ukrainischen Truppen unter dem Vorwand, sich Zugang zum Absturzort zu verschaffen, eine kleine Gruppierung der Donezker Armee eingekesselt, die nach Vereinbarung mit der OSZE den Absturzort abgesichert hatte. Jetzt wird diese Gruppierung von den ukrainischen Sicherheitskräften methodisch vernichtet. Das ist ein Verstoß gegen alle Vereinbarungen. Wir wurden in eine Falle gelockt. Dabei spielten die internationalen Vermittler die Rolle eines lebendigen Schildes für die ukrainische Armee. Diese konnte sich wieder umgruppieren und eine Attacke starten. Das hat es schon mal gegeben, als (der ukrainische Präsident Petro) Poroschenko eine Waffenruhe erklärt hatte”, hieß es seitens der “Republik Donezk”.

Eine Alternative wurde sogleich aufgezeigt: “Wir wollen Länder der Shanghaier Kooperationsorganisation (SOZ) in die Ermittlungen einbinden”. Der Gruppe gehören China, Russland, Usbekistan, Kasachstan, Kirgisistan und Tadschikistan an.

Angaben über Konfliktgebiete gefordert

Asiatische Fluggesellschaften haben die Weitergabe von Risikoinformationen gefordert, die ihre Flüge über Konfliktgebiete betreffen. Die Regierungen sollten die ihnen vorliegenden Informationen teilen, um einen weiteren mutmaßlichen Abschuss wie den der Malaysia-Airlines-Boeing über der Ostukraine zu verhindern, so die Vereinigung der Fluggesellschaften im asiatisch-pazifischen Raum (AAPA).

Taskforce zur Sammlung von Informationen

Die AAPA unterstütze daher einen Plan der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) zur Gründung einer Taskforce, die ein System zur besseren Sammlung und Verbreitung von Sicherheitsinformationen entwickeln soll, hieß es am Mittwoch in Kuala Lumpur. Die ICAO hatte allerdings darauf hingewiesen, dass diese Taskforce nicht über die Macht verfüge, Staaten zur Herausgabe von Informationen zu zwingen. Bei dem Unglück vor rund zwei Wochen über der Ostukraine waren alle 298 Menschen an Bord des malaysischen Flugzeugs ums Leben gekommen.

(APA)

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