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Flüchtlinge: Rechte Drohungen gegen Quartiergeber

Herbert Eder spricht von "Drohungen gegen Leib und Leben".
Herbert Eder spricht von "Drohungen gegen Leib und Leben". ©APA/Roland Schlager
Ein Unternehmensberater aus Niederösterreich, der Unterkünfte für Asylwerber organisiert, bedroht und angefeindet. FPÖ-Mitglieder hätten ihn darauf aufmerksam gemacht.

Ein Unterkunftgeber für Flüchtlinge in Niederösterreich sieht sich eigenen Angaben zufolge mit “Drohungen gegen Leib und Leben” konfrontiert. Der Unternehmensberater Herbert Eder (SLC Europe) aus Lilienfeld hat dies auf Facebook kundgetan. Er organisiert beziehungsweise stellt unter anderem Quartiere für Asylwerber zur Verfügung.

Eder betonte auf Facebook, die Angriffe “werden mich nicht daran hindern, meinen humanitären Auftrag zu erfüllen”. Das sei “so manchen ins Stammbuch geschrieben”. Zu den Drohungen sei es bei einer Sitzung am Donnerstag gekommen. Der Verfassungsschutz soll in Kenntnis gesetzt sein. Um das zu kommunizieren, sei Facebook “das ideale Medium”.

Eder: “Unterschiede zwischen rechts und ganz rechts”

Er sei “von FPÖ-Mitgliedern gewarnt” worden, “dass gegen mich Anfeindungen schlimmster Art vorbereitet sind”, dankte Eder zudem. Das zeige, dass es “Unterschiede zwischen rechts und ganz weit rechts” gebe.

“Mit Anfeindungen und blöden Beschimpfungen ist man natürlich in sensiblen Zeiten wie diesen immer wieder konfrontiert”, reagierte Eder laut “NÖN online” auf Anfrage. Aber in dieser Form habe es gegen ihn bisher “nichts Vergleichbares” gegeben.

Tausende bei Kälte und Nässe über die Grenze

Indes ist die Einreise von tausenden Flüchtlingen über die Staatsgrenze zu Slowenien am Samstag bei Temperaturen um die drei Grad und Regen weitergegangen. “Wir sind darauf vorbereitet, die Zelte sind alle beheizt”, sagte Polizeisprecher Fritz Grundnig, in Spielfeld vor Ort, zur APA. Nach Auskunft der Behörden klappte auch mit der neuen Bus-Route durch den Karawankentunnel alles wie geplant.

Bei der Übernahme an der Grenze in Spielfeld mussten die Flüchtlinge im Regen teils mehrere Stunden warten. Ein Fotograf vor Ort sagte zur APA, die Migranten seien teilweise schon recht aufgeregt gewesen. Sie riefen “Open the doors!” und machten ihrem Unmut wegen der Wartezeit auch auf Arabisch Luft.

In den Zelten in Spielfeld bekamen die Leute wie gehabt zu essen und zu trinken, sagte Grundnig. Außerdem teilte die Polizei Informationszettel aus, wonach die Flüchtlinge sich illegal in Österreich aufhielten und das Land innerhalb einer Woche wieder verlassen müssten.

(APA, Red.)

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