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Finanz-Beamte schossen auf Grasser

APA
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Der mittlerweile pensionierte Beamte des Finanzministeriums Herbert Hillingrathner gestand vor dem Eurofighter-Ausschuss Schüsse auf Grasser- und Platter-Bilder.

Seine “Beichte” hat am Donnerstag im Eurofighter-Untersuchungsausschuss für Heiterkeit und Staunen gesorgt.

Er erzählte von Schießspielen auf einem Heeresfest, bei denen Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser scheinbar auch für den früheren Verteidigungsminister Günther Platter (ÖVP) als Zielscheibe herhalten musste.

Tatort Langenlebarn

Das Fest wurde demnach irgendwann nach der Typenentscheidung für Eurofighter in Langenlebarn ausgetragen. Hillingrathner, Verteidigungsminister Platter, „Airchief“ Erich Wolf und Generalstabschef Roland Ertl wurden dabei als Piloten verkleidet und mussten drei Tests bestehen.

Drive-By-Schüsse auf Grasser


Eine dieser Übungen habe darin bestanden, auf Fahrrädern mit Luftdruckgewehren zu schießen – Zielscheiben seien ein Bild von Grasser und die „Kronen Zeitung“ gewesen. Auf die Feststellung eines erstaunten Abgeordneten, dass Hillingrathner auf seinen eigenen Minister geschossen habe, meinte der Beamte: „Ich habe ihn nicht getroffen.“

Schwammerl-Bekämpfung

Bei der „Siegesfeier“ der Luftwaffe in Langenlebarn soll neben Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser auch ein „Schwammerl“ als Zielscheibe gedient haben, präzisierte der Zeuge Herbert Hillingrathner auf die Frage, ob auch auf den Ausschuss-Vorsitzenden Peter Pilz (G) geschossen wurde. An andere Porträts konnte sich Hillingrathner nicht erinnern. Er habe sonst keinen gekannt, so der mittlerweile pensionierte Beamte.

Man habe nicht gewusst, „was auf den Scheiben gepickt war“, das ganze sei eine “Überraschung der Draken-Piloten“ gewesen. Das Fest dürfte Anfang November 2004 stattgefunden haben. Die Zielscheiben, die man am Ende mitnehmen durfte, bezeichnete Hillingrathner als „ganz primitiv“ aus Papier zusammengeklebt.

Wer für diese Abschlussfeier bezahlt hat, konnte Hillingrathner nicht beantworten. Er vermutete aber, dass die Luftwaffe selbst dafür aufgekommen sei. Dass Sponsorenmittel im Spiel gewesen seien, glaubte Hillingrathner „eher nicht“, wie er angab.

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