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Filmstadt Wien: Zahl der Dreharbeiten gestiegen, dennoch sollen mehr Förderungen her

Wien ist bei Filmemachern auch 2016 sehr beliebt.
Wien ist bei Filmemachern auch 2016 sehr beliebt. ©pixabay.com/takazart
Wien verzeichnete bei den Dreharbeiten im Jahr 2016 ein Plus von 1,75 Prozent. Trotzdem müsse die Stadt mit einer Neugestaltung der Filmförderung auf aktuelle Trends reagieren.

Auch nach dem – dank Song Contests – starken Jahr 2015 für Dreharbeiten in Wien, war die Bundeshauptstadt ein gefragter Filmstandort: So wurden im Jahr 2016 bei der Vienna Film Commission 873 Ansuchen eingereicht – ein Plus von 1,75 Prozent, freute sich Geschäftsführerin Marijana Stoisits bei der Präsentation der Zahlen am Mittwoch. Dennoch sei eine Neugestaltung der Filmförderung essenziell.

So habe Wien dringenden Nachholbedarf bei der internationalen Filmförderung, unterstrich Stoisits, stellvertretende Vorsitzende der weltweiten Vereinigung der Film Commissions AFCI. Zusätzlich zur kulturellen Filmförderung in Höhe von 11,5 Mio. Euro müsse es eine eigene wirtschaftliche Filmförderschiene geben, bei der internationale Produktionen mit ihren Ausgaben gefördert werden, wenn sie Wiener Filmschaffende beschäftigen. Diese sollte mit einer Million Euro dotiert seien. Das 2010 installierte Filmfördermodell FISA des Wirtschaftsministeriums, derzeit mit 1,5 Mio. Euro dotiert, müsse zugleich auf 5 Mio. Euro aufgestockt werden.

Schließlich seien nahe Standorte wie Prag oder Budapest und Bratislava höchst aktiv. “Wenn Wien nicht nachzieht, ist es im Wettbewerb um diesen internationalen Markt nicht mehr vorhanden”, befürchtet Stoisits: “Es gibt Bundesstaaten in den USA, da bekommt man 45 Prozent der Ausgaben, die man vor Ort tätigt, zurückerstattet.”

Dreharbeiten in Wien: So waren sie verteilt

Einstweilen sehen die Zahlen aber nicht schlecht aus. Insgesamt 547 Projekte haben im Vorjahr um einen Dreh angefragt – im Jahr 2015 waren es noch 534 gewesen. 48 Prozent der Anträge kamen dabei von Frauen. Dazu gehörte etwa die Debüt-Komödie “Kaviar” von Elena Tikhonova, für die die Schwedenbrücke gesperrt wurde. Die englische Produktion “Let me go” von Polly Steele war der größte internationale Dreh, eine Folge der Bollywood-Serie “The Immigrants” und eine chinesische TV-Produktion mit dem Titel “Brothers over Flowers” finden sich ebenfalls im Tableau.

In Summe kamen 111 internationale Produktionen nach Wien – mit Deutschland an der Spitze, gefolgt von Serbien, Großbritannien, Japan und den USA. An der zahlenmäßigen Spitze liegen aber selbstredend heimische TV-Produktionen – von “Vorstadtweiber” bis “Schnell ermittelt” sowie heimische Kinoproduktionen, darunter etwa Julian Pölslers “Wir töten Stella” oder Arman T. Riahis “Die Migrantigen”.

Als Drehorte besonders gefragt waren die Parks der Stadt, kamen doch 166 Bewilligungen für Drehs von den Wiener Stadtgärten. 84 Mal wurden die Wiener Märkte als Filmkulisse genutzt, 161 Mal im Prater und 72 Mal auf den Friedhöfen gedreht. Beim Blick auf die Bezirksverteilung führt nach wie vor die Innere Stadt mit 22,86 Prozent aller Genehmigungen die Rangliste an. Auf Platz 2 liegt die Leopoldstadt mit 9,63 Prozent des Aufkommens, gefolgt von Mariahilf (6,75 Prozent) und Landstraße (6,21 Prozent). Die Laterne halten hingegen Flächenbezirke wie Simmering, Liesing oder Meidling.

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