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FIFA-Ermittlungen: Sechs Verdächtige werden via Interpol gesucht

Die USA bitten um die Auslieferung dieser Männer aus dem Dunstkreis der FIFA.
Die USA bitten um die Auslieferung dieser Männer aus dem Dunstkreis der FIFA. ©Interpol
Interpol leistet der US-Justiz im Auslieferungsverfahren gegen frühere FIFA-Spitzenfunktionäre Amtshilfe und veröffentlicht ein internationales Ansuchen um Festnahme und Auslieferung in die USA.
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Es geht demnach um den früheren FIFA-Vize-Präsidenten Jack Warner aus Trinidad und Tobago sowie um den Paraguayer Nicolas Leoz, ehemals Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees und südamerikanischer Verbandschef. Das teilte die internationale Polizeibehörde am Mittwoch im französischen Lyon mit. (Red Notice auf interpol.int)

“Korruption, Verschwörung und organisiertes Verbrechen”

Auch vier Geschäftsleute werden genannt. Dabei handelt es sich um Hugo und Mariano Jinkis sowie Alejandro Burzaco aus Argentinien, die für Sportmarketing-Agenturen arbeiten. Zudem suchen die US-Behörden den Brasilianer Jose Margulies, der angeblich illegale Zahlungen vermittelt haben soll. Die Vorwürfe der US-Behörden lauten Korruption, Verschwörung und organisiertes Verbrechen.

“Red Notice” ist kein internationaler Haftbefehl

Interpol bat seine Mitgliedsstaaten nun mit einer sogenannten roten Ausschreibung um Amtshilfe, die sechs Personen ausfindig zu machen und festzusetzen, damit sie ausgeliefert werden können. Interpol stellte klar, dass das Ersuchen für ein Mitglied nicht verpflichtend ist.

Denn im Gegensatz zu einem internationalen Haftbefehl ist eine “Red Notice” nur die Bitte eines Interpol-Mitglieds, die betreffende Person festzunehmen und auszuliefern. Manche Länder ignorieren sie von vornherein, andere leisten ihr sofort Folge. Interpol behält sich auch vor, die Aussendung einer roten Ausschreibung zu verweigern, wenn eine klar politische Motivation erkenntlich ist.

Ermittlungen konzentrieren sich auf Blatter

Die sechs Beschuldigten stehen auf einer Liste des US-Justizministeriums, mit der am 27. Mai der jüngste FIFA-Skandal ins Rollen gebracht worden war. Schweizer Behörden nahmen damals sieben hochrangige Fußball-Funktionäre in Zürich in Auslieferungshaft. Warner wurde in seinem Heimatland kurzzeitig festgenommen und auf Kaution wieder freigelassen. Auch als Konsequenz aus diesem Skandal hatte FIFA-Präsident Joseph Blatter am Dienstag seinen Rücktritt angekündigt. (red/APA)

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