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FC Dornbirn verpatzt Debüt in der Ersten Liga

Dornbirn-Trainer Benneker war nicht zufrieden
Dornbirn-Trainer Benneker war nicht zufrieden ©VMH/Stiplovsek (Archiv)
14 Minuten hat das Comeback des FC Dornbirn im Profifussball (nach 20 Jahren Absenz) gedauert und schon haben die Vorarlberger das erste Mal zugeschlagen – allerdings ins eigene Tor.

Stephan Kirchmann köpfelte knapp innerhalb des Strafraums leicht aber zu hoch für Torhüter Andreas Morscher (dem Trainer Armand Benneker den Vorzug vor Albin Kajtezovic gegeben hatte) zurück. Jener konnte den Ball am Fünfer nicht herunterpflücken und auch nicht mehr nachlaufen.
Davor hatte es auf beiden Seiten nur je einmal so etwas wie Torgefahr gegeben, als Deniz Mujic in Richtung Flutlichtmast schoss (2.) und als St. Pöltens Spielmacher Lukas Thürauer einen Schuss aufs lange Eck um ein paar Meter verzog (7.).

Nach dem Eigentor übernahm St. Polten zunächst das Kommando, die „Wölfe“ verfingen sich aber immer wieder im engmaschigen Verteidigungsnetz der Dornbirner. Die Konter des FC Dornbirn wurden meist schnell unterbunden. Bezeichnend, dass am Voith-Platz bei der Trinkpause für die Spieler nach 25 Minuten erstmals lautstark applaudiert wurde.

Danach drückte St. Pölten Dornbirn zusehends in die eigene Hälfte. In der 36. Minute bediente Robert Gruberbauer per Lochpass Martin Dorner mustergültig und der bezwang Morscher von halbrechts. Eine Minute später bekam Dornbirn einen Freistoß zugesprochen, den Franco Joppi knapp über das Tor drehte.

Nach Wiederbeginn übernahm St. Pölten sofort wieder das Kommando. Eine Flanke von Gruberbauer setzte Lukas Mössner an die Stange, den Abpraller schoss Debütant Georg Gravogl an die Latte (49.). Nach nicht einmal einer Stunde nahm St. Pölten Trainer Martin Scherb Stürmer Lukas Mössner heraus, brachte für ihn Mittelfeldspieler Michael Ambichl und die „Wölfe“ kontrollierten noch mehr das Spiel. Dornbirn schaffte es seinerseits nicht, für Torgefahr zu sorgen. Speerspitze Mujiz bot sich wie schon in Hälfte eins ständig an, bekam jedoch keine brauchbaren Bälle. Einen Stadler-Freistoß von der linken Flanke setzte er, stark bedrängt, klar am Tor vorbei (66.). Oliver Mattle ging folglich mehr in die Spitze, hing aber ebenso in der Luft wie Mujic.

In der 74. Minute muss St. Pöltens Keeper Thomas Vollnhofer erstmals eingreifen und eine missglückte Flanke von Marc Ender fangen. Dornbirn bemühte sich auch in der letzten Viertelstunde redlich, in der gegnerischen Hälfte gelangen den Vorarlbergern aber keinerlei Kombinationen. Je weiter Joppi vorrückte, desto weniger kam vom restlichen Mittelfeld der Benneker-Truppe. Nach dem Ausschluss von Gruberbauer, der nach einem Foul den Ball zur Bande schhoss, köpfelte Ender das erste Mal aufs Tor, Vollnhofer kann den Ball gerade noch über die Latte drehen (81.) – das war Dornbirns beste Torchance im gesamten Spiel. St. Pöltens Ambichl prüft Morscher folglich in der 88. Minute noch aus kurzem Winkel, der klärt zur Ecke. Die bringt nichts ein und auch in den zwei Minuten Nachspielzeit gibt es keine Torszene mehr. St. Pölten gewinnt gegen ein offensiv harmloses Dornbirn verdient mit 2:0.

Martin Dorner (Torschütze zum 2:0): „Ich bin hier super aufgenommen worden und spielerisch hat auch schon viel geklappt. Das Tor wäre leichter gewesen, wenn ich von der Mitte gekommen wäre. Aber zum Glück hat der Schuss gepasst.“

Martin Scherb (St. Pölten-Trainer): „Am Anfang haben wir uns sehr schwer getan, waren auch ein wenig nervös. Aber die zwei Treffer haben es uns dann leichter gemacht.“ Zum Ausschluss von Gruberbauer: „Wer ihn kennt, weiß, dass er das nicht bewusst gemacht hat. Er wollte der Bande zurück aufs Feld schießen, wie in der Halle. Nur leider springt er hier nicht so gut ab.“

Armand Benneker (Dornbirn-Trainer): „Wir haben ganz gut mithalten können, aber durch zwei individuelle Fehler das Spiel verloren. Das 0:1 war ein Missverständnis der Innenverteidigung und dem Tormann. Leider haben drei bis vier Spieler nicht ihre Normalform gehabt. Aber wir sind hier, um zu lernen und das haben wir sicher auch heute gemacht.“

St. Pölten – Dornbirn 2:0 (2:0)
Voith-Platz, 1.250 Zuschauer, SR Lechner

St. Pölten: Vollnhofer – Derin, Balga, Speiser, Unterhuber – Fallmann – Dorner (70. Ismaili), Thürauer, Gravogl (75. Brandl) – Mössner (59. Ambichl), Gruberbauer
Dornbirn:Morscher – Ender, Kirchmann, Fleisch, Hirschbühl – Stadler (70. Feigt), Raliukonis, Joppi, Karahasanovic (53. Baric), Mattle – Mujic

Gelbe Karten: Gruberbauer (23. Foul), Ambichl (87. Unsportlichkeit) bzw. Raliukonis (50. Foul)
Gelbrot: Gruberbauer (80. Unsportlichkeit)
Die Besten: Derin, Thürauer, Dorner bzw, Ender, Mujic

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