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Extreme Kälte erfasst Europa

Teile Europas zittern weiter unter der extremen Kälte mit zweistelligen Minusgraden. In Deutschland forderten die eisigen Temperaturen ein fünftes Opfer: In Brandenburg starb ein Mann an den Folgen einer Unterkühlung.

In Polen kamen neun weitere Menschen durch den Frost ums Leben, so dass die Zahl der Kältetoten seit Winterbeginn auf 159 stieg. Auch in Ungarn und Frankreich erfroren Menschen. Die verschneite Akropolis in der griechischen Hauptstadt Athen wurde wegen Glättegefahr für Besucher geschlossen. In Deutschland war es in der Nacht zum Dienstag vielerorts noch kälter als in der Nacht zuvor.

Auf dem Main-Donau-Kanal wurde am Dienstag die Schifffahrt eingestellt. In den Schleusen türmten sich Eisschollen bis zu einem Meter hoch. In Hamburg warnten die Behörden trotz des anhaltenden Frostes vor dem Betreten der noch brüchigen Eisflächen.

In Ungarn erfror ein 73 Jahre alter Mann in Tiszafüred – 160 Kilometer östlich der Hauptstadt Budapest. Aber auch im Westen Europas, in Joinville- le-Pont südöstlich von Paris, lag ein Obdachloser tot in einem Autowrack. Er war vermutlich der Kälte zum Opfer gefallen.

In Polen ließen sich bei Temperaturen bis zu minus 30 Grad seit dem Wochenende mehr als tausend Menschen wegen Erfrierungen in Krankenhäusern behandeln. In Krakauer Parkanlagen wurden Kohlebecken aufgestellt, damit sich Obdachlose aufwärmen können.

Auch die Stettiner Werft, die ihre Belegschaft zum größten Teil in Urlaub schickte, ließ für die wenigen verbliebenen Arbeiter Kohlebecken aufstellen. In Masuren brach für etwa tausend Haushalte die Gasheizung zusammen. In einer Kaserne und in Schulen wurden Decken und warmes Essen für die Frierenden bereit gehalten. An vielen Schulen fiel der Unterricht aus. Das Erziehungsministerium appellierte an die Eltern, ihre Kinder im Haus zu behalten.

In Bulgarien hatten bei Temperaturen um minus 20 Grad etwa 35 Orte keinen Strom. In 18 von insgesamt 28 Verwaltungsregionen schlossen unbeheizte Schulen. Der Flughafen in der zweitgrößten Stadt Plowdiw und der Donauhafen Russe stellten den Betrieb ein.

Eisige Temperaturen bis zu minus 13 Grad und Sturm sorgten in Griechenland für Probleme. Inlandsflüge wurden gestrichen, die Fährverbindungen auf der Ägäis eingestellt, vielerorts fiel der Strom aus. Nahe der Insel Limnos geriet ein Frachter mit 17-köpfiger Besatzung in Seenot. In Mittelgriechenland nahe Larissa blieben hunderte Autofahrer auf der vereisten Fahrbahn der Nationalstraße Athen-Thessaloniki stecken

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