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Experten erwarten iranische Atombombe

Der Iran könnte nach Einschätzung von Experten des Internationalen Instituts für Strategische Studien bereits in zwei bis drei Jahren über eine eigene Atombombe verfügen.

Mit dieser Prognose setzt das Internationale Institut für Strategische Studien (IISS) einen kürzeren Zeitrahmen als der amerikanische Geheimdienstkoordinator John Negroponte, der eine iranische Atombombe frühestens in vier Jahren erwartet.

Allerdings hält es auch das Londoner Institut für möglich, dass eine verstärkte innenpolitische Opposition im Iran die Nuklearprojekte bremsen könnten. „Es gibt Anzeichen dafür, dass politischer und wirtschaftlicher Druck einen Einfluss auf Teheran hat“, sagte IISS-Leiter John Chipman bei der Vorstellung des Jahresberichts mit dem Titel „The Military Balance“.

Der Iran halte bisher den Zeitplan ein, bis Ende März die ersten 3.000 von insgesamt 54.000 Zentrifugen beschafft zu haben, sagte Chipman. Ein wesentlicher Teil davon sei über den Schwarzmarkt bezogen worden. Die für die Anreicherung von Uran eingesetzten Zentrifugen sollen nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA (IAEO) in Natanz aufgebaut werden. Eine andere Aufgabe von völlig anderer Größenordnung sei es dann aber, die Kaskade von Zentrifugen so anzuordnen, dass sie wie gewünscht arbeiten, sagte Chipman. Danach dauert es nach seiner Einschätzung noch etwa neun bis elf Monate, bis 25 Kilogramm von hoch angereichertem Uran hergestellt sind. Diese Menge würde für eine einzelne Atombombe ausreichen.

Der Iran hat erklärt, dass sein Atomprogramm ausschließlich wirtschaftlichen Zwecken diene. Dies wird von den USA, Israel und europäischen Staaten jedoch bezweifelt.

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