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EXIF – Versteckte Informationen in digitalen Fotos

Was ist EXIF und wie kann ich es nutzen?
Was ist EXIF und wie kann ich es nutzen? ©Canon
Wenn man die Fotos aus dem Urlaub per E-Mail an seine Freunde weiterschickt, übermittelt man dem Empfänger nicht nur einen optischen Eindruck vom Ort des Geschehens, sondern – ohne es bewusst wahrzunehmen – auch jede Menge technische Informationen darüber, wie das Foto zustande gekommen. Die so genannten EXIF-Daten sind direkt in die JPG-Datei eingebettet und können ganz einfach über ein Bildbearbeitungsprogramm, zu Teil aber auch über Windows allein ausgelesen werden.

Die Abkürzung EXIF steht für Exchangeable Image File und stellt einen herstellerübergreifenden Standard zur Speicherung von zusätzlichen Informationen in einem Foto dar. Marke und Modell der benutzten Kamera sind hier ebenso zu finden wie die aktuelle Auflösung sowie Blende, Belichtungszeit und die ISO-Empfindlichkeit, die bei besagter Aufnahme zur Anwendung kamen. Welche Daten im Detail gespeichert werden, hängt von der jeweiligen Kamera ab – so sind geografische Angaben logischerweise nur bei Kameras mit eingebautem GPS-Empfänger verfügbar.

Interessante Informationen durch EXIF

Für den Fotografen ist es oft interessant und hilfreich, zu sehen, welche Einstellungen zu einem bestimmten Bild geführt haben. Einsteiger – und nicht nur die – können hier nachschauen, was die auf „Automatik” gestellte Kamera tatsächlich gemacht hat, und sich so wertvolle Tipps und Inspirationen für eigene Experimente mit manuellen Kameraeinstellungen holen. Fortgeschrittene Fotoamateure, die früher im analogen Zeitalter penibel ein Log-Buch führten, welches Foto sie mit ihrer Spiegelreflexkamera mit welchem Film, welchem Objektiv und welchen Belichtungseinstellungen aufgenommen haben, um dann mit Gleichgesinnten zu diskutieren, wie man das Bild vielleicht noch besser hätte machen können, haben diese Informationen dank EXIF jederzeit zur Hand, und können sie in den entsprechenden Foto-Communities auch gleich automatisch im Internet veröffentlichen.

Manchmal sind die EXIF-Daten aber auch falsch – wenn man beispielsweise vergessen hat, auf einer Reise in der Kamera die Zeitzone zu ändern, oder einfach nur auf Sommerzeit umzustellen, ist auf allen Bildern eine falsche Uhrzeit gespeichert. Mit dem kostenlosen Softwaretool „Exif Date Changer” von Rellik Software können nun Datum und Uhrzeit sämtlicher in einem Ordner auf der Festplatte des PCs abgelegten Bilder, aber auch nur speziell ausgewählte Fotos, mit wenigen Mausklicks in einem Arbeitsgang korrigiert werden. Dies ist vor allem dann sehr wichtig, wenn man einen externen GPS-Logger benutzt, um eine Reiseroute aufzuzeichnen, und die in diesem Gerät gespeicherten Informationen mit den Fotos abgleichen will, um festzustellen, welches Bild an welchem Ort aufgenommen wurde.

Bildinformationen weiterleiten: ExifTool

Ein sehr mächtiges Werkzeug, um sämtliche EXIF-Informationen in einem Bild zu einzusehen, ist das „ExifTool” von Phil Harvey, das dank einer zusätzlich installierbaren, grafischen Benutzeroberfläche, der „ExifToolGUI”, auch von Normalanwendern ohne vertiefte Computerkenntnisse benutzt werden kann. Mit diesem Werkzeug können einige Daten auch nachträglich verändert werden.

Manchmal ist es aber auch unerwünscht, dass Außenstehende die weiterführenden Bildinformationen zu Gesicht bekommen – an dieser Stelle kommt dann der „Exif Tag Remover” von RL Vision zum Einsatz. Dieses Programm löscht sämtliche in ein JPG-File eingebettete Meta-Daten, sodass Herkunft und Entstehung des Bildes nicht mehr nachvollziehbar sind. Zwar enthält auch Windows eine Funktion zum Entfernen persönlicher Informationen aus Bilddateien, allerdings wird hierbei nur ein kleiner Teil an EXIF-Daten tatsächlich gelöscht.

(Text: Uwe Fischer)

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