Ein mittlerweile pensionierter Polizeijurist ist am Dienstag in einem fortgesetzten Prozess am Landesgericht Salzburg freigesprochen worden. Laut Anklage soll der 58-Jährige 575 Verwaltungsstrafakten, die meisten betrafen Anzeigen gegen Prostituierte, nicht ordnungsgemäß erledigt haben. Der Angeklagte hatte stets seine Unschuld beteuert.
Ein strafrechtliches Fehlverhalten des Beschuldigten sei letztlich nicht nachweisbar gewesen, begründete die Vorsitzende Richterin Martina Pfarrkirchner am Dienstagabend den Freispruch.
58-Jähriger sieht sich als Opfer einer Intrige
Der Jurist, der die ihm angelasteten Taten zunächst als Strafreferent und dann ab 1. November 2012 als Leiter des Strafamtes in der Landespolizeidirektion Salzburg begangen haben soll, hatte sich als Opfer einer Intrige von Kollegen und von persönlichen Feindschaften in der Führungsetage der Landespolizeidirektion bezeichnet. Der Angeklagte war im Jahr 2014 suspendiert worden. Die Suspendierung wurde aber vom Bundesverwaltungsgericht wieder aufgehoben. Seit Oktober 2015 ist er in Pension.
(APA)