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Ex-Liebhaber angezündet: Verdächtige leugnet

Der grausame Tod des 43-jährigen wirft weiter Fragezeichen auf.
Der grausame Tod des 43-jährigen wirft weiter Fragezeichen auf. ©Foto-Kerschi/APA/Symbolbild
Eine 24-Jährige soll in der Nacht auf Montag ihren Ex-Freund angekettet und seine Wohnung angezündet haben. Sie leugnet die Tat. Für Fragezeichen sorgt das verschwundene Auto des Opfers.
So grausam war die Tat

Die 24-Jährige, der vorgeworfen wird, ihren 43-jährigen Exfreund in der Nacht auf Montag getötet und seine Wohnung in Steyr angezündet zu haben, leugnet die Tat. Das sagte ihr Anwalt laut Medienberichten am Donnerstag. Derzeit erledigt Polizei die kriminalistische Kleinarbeit in dem Fall.

Verdächtige an Nervenklinik überstellt

Laut ihrem Verteidiger Andreas Mauhart habe die Frau bei der Vernehmung durch die Polizei angegeben, dass sie den Mann nicht umgebracht und seine Wohnung nicht in Brand gesteckt habe. Sie sei auch nicht am Sonntag in der Wohnung des Opfers gewesen. “Sonst waren ihre Angaben aber eher sehr verworren”, wird Mauhart zitiert. Die junge Frau wurde inzwischen in die forensische Abteilung der Landesnervenklinik überstellt, weil ihr Zustand laut Staatsanwaltschaft keine Einvernahme mit einem sinnvollen Ergebnis möglich mache. Zudem wurde ein psychiatrisches Gutachten zur Abklärung, ob sie zum Tatzeitpunkt zurechnungsfähig war, in Auftrag gegeben.

Zeugen belasten Frau

Zeugen widersprechen der amtsbekannten Frau aus dem Rotlichtmilieu, der auch Drogensucht nachgesagt wird: Sie gaben an, dass sie das spätere Opfer Sonntagabend besucht habe. Kurz nachdem sie gegangen war, drang Rauch aus der Wohnung des Mannes. Die alarmierte Feuerwehr fand schließlich die gefesselte Leiche des 43-Jährigen, der laut Obduktion erstickt ist. Unklar war vorerst, ob die Rauchgase dafür verantwortlich waren oder ein aus Papiertaschentüchern gefertigter Knebel, dessen Reste die Gerichtsmedizin im Mund des Opfers fand. Außerdem wurden eine Handtasche der Verdächtigen mit einem Einfüllstutzen und ein Kanister in der Wohnung sichergestellt.

Benzin in Wohnung verschüttet

Soweit die Tat bisher rekonstruiert werden konnte, wurde in der Wohnung ein flüssiger Brandbeschleuniger – möglicherweise Benzin – verschüttet und angezündet. Ob das Opfer ebenfalls übergossen wurde oder nur das Bett, auf dem der an die Heizung gefesselte Mann lag, muss ein Sachverständiger klären.

Auto des Opfers verschwunden

Staatsanwalt Guido Mairunteregg bestätigte der APA, dass das Auto des Getöteten verschwunden ist und bisher nicht sichergestellt werden konnte. Jetzt laufe die mühsame Kleinarbeit der Kriminalpolizei: Einvernahmen von Zeugen aus dem Umfeld des Opfers und der Tatverdächtigen, die Motiv-Erforschung, wo der in der Wohnung entdeckte Kanister und brennbare Flüssigkeiten gekauft wurden. Jedenfalls habe man nun beschlossen, aus kriminaltaktischen Gründen keine Details aus den Ermittlungen mehr bekannt zu geben, weil man ansonsten der Aufklärung des Falles mehr schade, als man der Öffentlichkeit nütze. (APA)

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