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Europa League: Salzburg bei Schalke schon mit dem Rücken zur Wand

Red Bull Salzburg steht in Deutschland vor einer schwierigen Aufgabe.
Red Bull Salzburg steht in Deutschland vor einer schwierigen Aufgabe. ©APA/Hans Punz
Trotz der schweren Krise bei Schalke 04, rechnet sich Red Bull Salzburg in Gelsenkirchen nur kleine Chancen aus. Eine erneute Niederlage würde einen großen Rückschlag im Aufstiegsrennen bedeuten.
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Schalke 04, Klub von Österreichs Nationalspieler Alessandro Schöpf, ist vor dem Aufeinandertreffen mit Red Bull Salzburg in der Europa League am Donnerstag (19:00 Uhr, live auf PULS 4 und Sky) schwer in der Krise und brennt darauf, sich vor eigenem Publikum aus eben dieser wieder herauszuschießen. Nicht zuletzt deshalb sind die Hoffnungen der Mozartstädter bescheiden. “Schalke ist gegen uns klarer Favorit”, stellte Trainer Óscar García klar.

Schalke ist nach fünf Niederlagen in fünf Saisonspielen der deutschen Bundesliga angezählt, der 1:0-Erfolg in Nizza zum EL-Auftakt ändert daran nichts. “Es haben noch nicht alle verstanden, in was für einer Situation wir uns befinden”, meinte Neo-Sportdirektor Christian Heidel nach dem jüngsten 1:2 in Hoffenheim. Das würde Salzburg durchaus entgegenkommen. Zumindest nach außen hin macht man sich aber nur kleine Hoffnungen, nach dem EL-Fehlstart mit dem 0:1 gegen Krasnodar nun punkten zu können. Gelingt zumindest kein Teilerfolg, wird der Kampf um den Aufstieg immer schwieriger. Ungewohnt für die Salzburger, die zuletzt dreimal in Folge den Sprung aus der Gruppe geschafft hatten.

Soriano: “Die Europa League ist etwas komplett anderes”

“Auch wenn Schalke in der Meisterschaft nicht gut gestartet ist, sind sie gegen uns klarer Favorit”, betonte García. “Sie zählen zu den Top-Fünf-Teams in einer der besten Ligen Europas und haben eine extrem hohe Kaderqualität. Vor uns liegt eine große Hürde, aber auch große Motivation, auf Schalke zu bestehen”, blickte der ehemalige Kicker des FC Barcelona dem Spiel gegen den Traditionsklub entgegen, der mit 145.000 Mitgliedern hinter Bayern München, dem FC Porto und Barça in puncto Anhang als der viertgrößte der Welt firmiert.

Auch Salzburg-Kapitän Jonatan Soriano misst der Schalker Unform keine allzugroße Bedeutung bei. “Die Spiele in der Europa League sind etwas komplett anderes als jene in der Meisterschaft. Nicht umsonst haben sie im ersten Gruppenspiel den Tabellenführer der französischen Liga geschlagen”, betonte der Spanier. Hoffen sei aber erlaubt: “Grundsätzlich haben wir Chancen, bei Schalke zu gewinnen. Aber dafür benötigen wir eine ganz besondere Leistung.”

500 Salzburg-Fans in Gelsenkirchen

Nominell ist es für Salzburg ein “Spiel des Jahres”. Abzuwarten bleibt, welche Bedeutung Óscar der Partie auch im Hinblick auf die Aufstellung beimisst. Nach dem 0:1 gegen Krasnodar, in dem der Spanier mit seiner Startelf überraschte, ließ der Iberer durchblicken, dass er in der heimischen Bundesliga mehr Chancen auf Erfolge sieht als international. Möglicherweise hat Óscar auch das wichtige Ligaheimspiel gegen Sturm Graz am Sonntag im Hinterkopf. Nicht zur Verfügung stehen ihm jedenfalls Christian Schwegler, Smail Prevljak (beide Knie) und Krasnodar-Starter Andre Wisdom (Oberschenkel). Diesmal dürfen die Salzburger auch auf einige Unterstützung von den Rängen der 54.000er-Arena zählen. Laut Klubangaben werden sich rund 500 Fans der “Bullen” in der Veltins-Arena einfinden. Zeigen wird sich dabei auch, wie sich die Truppe in den neuen Dressen tut. Erstmals tritt man ganz in Rot an.

Schalke-Neustart ging in die Hose

Die “Königsblauen”, Champions-League-Halbfinalist 2010/11, gehen schwer angeschlagen in das Duell. Der schlechteste Saisonstart der Vereinshistorie hat Spuren hinterlassen, ausgerechnet beim “Malocher”-Klub, also “Hackler”-Verein, wird schon nach fünf Ligaspielen die Mentalitätsfrage gestellt. “Man kann nicht sagen, man ist ein ‘Malocher-Klub’ und vergisst das ‘Malochen'”, sagte Heidel in Hoffenheim. Kapitän Benedikt Höwedes nahm sich bei Instagram kein Blatt vor den Mund: “Mentalität auf dem Platz zeigen, Klappe halten, sich der Mannschaft unterordnen, laufen und fertig.”

Der Neustart unter den im Sommer gekommenen Trainer Markus Weinzierl und Heidel samt einem mit rund 35 Millionen Euro ergänzten Kader droht zum Desaster zu werden. Salzburg könnte diese Krise vertiefen, spätestens am Wochenende nach dem Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach könnte der Trainer schon Geschichte sein.

Das Spiel der Truppe aus dem Ruhrpott ist fehleranfällig, die Neuzugänge wie der Schweizer Jungstar Breel Embolo machen noch keinen sattelfesten Eindruck. Dass der einzige Punktegewinn der Saison beim 1:0 in Nizza just in der Europa League gelang, darf die Hausherren immerhin positiv stimmen. Austro-Export Alessandro Schöpf, neuer Hoffnungsträger im ÖFB-Team, der gegen Nizza in der Startelf aufschien, gab sich in der Krone zuversichtlich. “Die Europa League ist ein anderer Wettbewerb”, erklärte der 22-Jährige. “Halten wir nach zwei Spielen bei sechs Punkten, sieht es mit dem Aufstieg schon sehr gut aus.”

(APA, Red.)

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