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EU-Richtlinie: Besserer Schutz vor Karzinogenen am Arbeitsplatz

EU-Richtlinie soll Schutz vor Karzinogenen am Arbeitsplatz verbessern.
EU-Richtlinie soll Schutz vor Karzinogenen am Arbeitsplatz verbessern. ©APA/HERBERT NEUBAUER
Der Vorschlag der EU-Kommission zur Erweiterung der Karzinogene-Richtlinie um Grenzwerte für fünf neue Substanzen ist im EU-Unterausschuss des Nationalrats am Dienstag von den Abgeordneten aller Fraktionen positiv aufgenommen worden.

Die Richtlinie dient dem Schutz der Arbeitnehmer gegen Gefährdung durch Karzinogene und Mutagene am Arbeitsplatz, hieß es in der Parlamentskorrespondenz. Die aus dem Jahr 2004 stammende Richtlinie ist 2016 aktualisiert worden. Derzeit fallen insgesamt 20 Karzinogene darunter. Ein weiterer Vorschlag wird derzeit im Europäischen Parlament verhandelt, im EU-Unterausschuss wurde nun über den mittlerweile dritten Vorschlag beraten. Dieser soll ebenfalls der Anpassung der Richtlinie an den Stand der Technik dienen. Dazu werden in mehreren Schritten Grenzwerte für neue Stoffe und Gemische festgesetzt, sowie Verfahren definiert, bei denen krebserzeugende Arbeitsstoffe freigesetzt werden.

Grenzwerte für fünf weitere Substanzen werden damit festgelegt: Arsensäure, Cadmium, Beryllium und deren Verbindungen sowie 4,4′-Methylen-bis(2- chloranilin) (MOCA) und Formaldehyd. In Österreich werden diese in der Grenzwerteverordnung (GKV) umgesetzt. Gerade Krebs schädige als eines der häufigsten arbeitsbedingten Gesundheitsprobleme die Arbeitnehmer, hob die Kommission hervor. Deshalb würden die Vorschriften laufend an die neuesten Erkenntnisse angepasst.

“Großes Engagement widmen”

Laut Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) werde Österreich während seiner EU-Ratspräsidentschaft diesem Bereich “großes Engagement widmen”. Im September sei eine internationale Konferenz mit wissenschaftlichem Schwerpunkt geplant, im Oktober sollen die Generaldirektoren der europäischen Arbeitsinspektionen zusammenkommen. Zudem liege eine Roadmap vor.

SPÖ-Sozialsprecher Josef Muchitsch zeigte sich zuversichtlich, dass der Vorschlag bis zu einer Million Menschen mehr Schutz bringen werde. Einmal mehr den Schutz vor Rauchen am Arbeitsplatz thematisierte Gerald Loacker (NEOS) in diesem Zusammenhang, woraufhin Hartinger-Klein meinte, sie setze alle Maßnahmen, “um besonders Jugendliche vor aktivem und passivem Tabakkonsum zu bewahren”.

APA/red

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