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EU-Rat: Appell an Schwarzennegger

Der Europarat hat an den kalifornischen Gouverneur Arnold Schwarzenegger appelliert, einen 76-jährigen, blinden und an den Rollstuhl gefesselten Todeskandidaten zu begnadigen.

„Lassen Sie Clarence Ray Allen nicht hinrichten“, forderte der Generalsekretär des Staatenbundes, Terry Davis, in einem am Mittwoch in Straßburg veröffentlichten Aufruf. Die Todesstrafe sei eine „brutale und rachsüchtige Perversion der Justiz“.

Allen, dessen Hinrichtung für den 17. Jänner geplant ist, sei zwar eines besonders schweren Verbrechens für schuldig befunden worden, räumte Davis ein. Wenn er nun aber Jahrzehnte nach der Tat und in hohem Alter hingerichtet werde, würden ihn die kalifornischen Behörden an „Grausamkeit und Rachsucht“ noch übertreffen. Es gehe nicht nur um das Leben eines alten Mannes. Auf dem Spiel stehe vielmehr die „Achtung der menschlichen Würde in der amerikanischen Gesellschaft“. Der britische Labour-Politiker rief die USA auf, sich mit der Abschaffung der Todesstrafe „allen zivilisierten und demokratischen Ländern“ anzuschließen.

Der schwer herzkranke Clarence Ray Allen war vor Jahrzehnten für schuldig befunden worden, im Gefängnis einen dreifachen Mord organisiert zu haben. Die Entscheidung über eine Begnadigung liegt nun bei Schwarzenegger. Erst Mitte Dezember hatte der gebürtige Österreicher ein Gnadengesuch des zum Tode verurteilten ehemaligen Bandenchefs Stanley „Tookie“ Williams abgelehnt. Er setzte sich damit über zahlreiche Appelle aus aller Welt hinweg. „Tookie“ hatte die ihm zu Last gelegten Morde stets bestritten. Im Gefängnis schrieb er Kinderbücher und engagierte sich gegen Bandenkriminalität.

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