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Erneut Schwarzer durch Polizeigewalt in den USA gestorben

Die Fälle von Polizeigewalt gegen Schwarze mehren sich
Die Fälle von Polizeigewalt gegen Schwarze mehren sich
In den USA ist erneut ein Schwarzer von Polizisten getötet worden. Der 25-jährige Freddie Gray wurde am 12. April bei seiner Festnahme in Baltimore im Staat Maryland so schwer an der Wirbelsäule verletzt, dass er nun gestorben sei, wie die Behörden am Sonntag mitteilten. Nach Angaben eines Anwalts seiner Familie brachen die Beamten dem jungen Mann praktisch das Genick.

Wie die Zeitung “Baltimore Sun” berichtete, äußerte sich die Polizei bisher nicht dazu, weshalb der Mann festgenommen wurde und wie es zu seinen schweren Verletzungen kam. Nach Angaben des Anwalts von Grays Familie hatte der 25-Jährige keine Straftat begangen. Es habe “keine Begründung” für seine Festnahme gegeben, “außer dass er ein rennender schwarzer Mann war”, sagte Anwalt William Murphy Jr. laut der “Baltimore Sun”.

Spontane Protestkundgebung

Rund hundert Menschen kamen am Sonntag vor einer Polizeiwache in Baltimore zu einer spontanen Protestkundgebung zusammen und verlangten mehr Informationen über den Vorfall. Bürgermeisterin Stephanie Rawlings-Blake versprach eine Untersuchung. Die Bürger sollten erfahren, was genau passiert sei. Außerdem werde sie dafür sorgen, dass “die richtigen Leute zur Rechenschaft gezogen werden”.

Zwei weitere Fälle im April

Vor allem Schwarze sind in den USA immer wieder Opfer von tödlicher Polizeigewalt. Anfang April war in der Stadt North Charleston im Staat South Carolina ein Polizist wegen Mordes angeklagt worden, weil er nach einer Verkehrskontrolle einem fliehenden unbewaffneten Afroamerikaner mehrmals in den Rücken schoss. Vor einer Woche war bekannt geworden, dass in Oklahoma ein 72-jähriger Hilfssheriff den 44-jährigen Afroamerikaner Eric Harris erschossen hatte, obwohl dieser unbewaffnet war.

Beamter in Ferguson nicht angeklagt

Auch andere Fälle von tödlichen Schüssen auf Schwarze durch weiße Beamte hatten in den vergangenen Monaten eine Debatte über Rassismus und Polizeigewalt in den USA ausgelöst. Im August vergangenen Jahres war in der Kleinstadt Ferguson im Staat Missouri der unbewaffnete schwarze Jugendliche Michael Brown von einem weißen Polizisten getötet worden. Wegen mangelnder Beweise wurde der Beamte aber nicht angeklagt. Die Vorgänge führten in Ferguson und zahlreichen anderen Städten zu teils gewaltsamen Protesten. (APA)

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