Daraufhin hätten sie zurückgefeuert und drei YPG-Kämpfer getötet. Der Vorfall in der Provinz Sanliurfa erfolgt einen Tag nach ähnlichen Gefechten weiter westlich. Die türkische Luftwaffe hatte zuvor das Hauptquartier der YPG bombardiert und dabei laut Aktivisten 28 Menschen getötet. Die Volksverteidigungseinheiten (YPG) werden von der Türkei als syrischer Ableger der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) betrachtet, die seit Jahrzehnten einen blutigen Krieg gegen den türkischen Staat führt.
Laut derzeit noch unbestätigten Meldungen führt die Türkei eine erhebliche Anzahl an Verstärkungen ans von den Kurden gehaltene syrische Grenzgebiet heran. Ebenso würden Teile der eben fertiggestellten Grenzbefestigungen wieder entfernt, was auf einen unmittelbar bevorstehenden Einmarsch ins kurdische Gebiet hinweisen könnte. Die Türkei hat ja nach Beendigung ihres Einsatzes um Aleppo angekündigt, weitere Militäraktionen folgen zu lassen. Russland hat die Türkei jedenfalls zur Zurückhaltung gegenüber den Kurden ermahnt und darauf hingewiesen, dass sich Ankara am Militäreinsatz gegen jihadistische Milizen beteiligen solle.
Türkei: Angst vor Autonomiezone
Die Türkei fürchtet, dass die syrischen Kurden eine Autonomiezone südlich seiner Grenze errichten. Die USA betrachten dagegen die YPG-Miliz als schlagkräftigen Verbündeten im Kampf gegen die Jihadistenmiliz “Islamischer Staat” (IS). Trotz scharfer Kritik aus Ankara hält Washington an der militärischen Unterstützung der YPG fest. Die Angriffe auf die YPG diese Woche stießen bei den USA ebenso wie bei Russland auf Kritik.
(APA)