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Mindestens 141 Menschen nach Erdrutsch in China vermisst

Rettungsarbeiten laufen auf Hochtouren
Rettungsarbeiten laufen auf Hochtouren ©APA (AFP)
Nach einem großen Erdrutsch am Samstag werden in China mindestens 141 Menschen unter den Geröllmassen vermisst. Der Bergrutsch hatte die Siedlung Xinmo in der südwestlichen Provinz Sichuan völlig unter sich begraben. Es war nur noch eine Geröllwüste zu sehen. Der Erdrutsch sei durch heftige Regenfälle ausgelöst worden, berichtete das Parteiorgan "Volkszeitung".
Erdrutsch in China: Mindestens 140 Menschen vermisst

Eine dreiköpfige Familie mit einem Säugling konnte gerettet werden, berichtete das Staatsfernsehen. Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt. Auf 1600 Meter Länge wurde eine Straße verschüttet. Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping rief zu größten Anstrengungen auf, um noch Überlebende zu finden.

Hunderte von Helfern suchten nach Vermissten. Auch Bulldozer und Bagger waren im Einsatz. Rettungskräfte versuchten mit Seilen, einen riesigen Felsbrocken fortzuhieven. Wie die Chancen sind, dass noch weitere Überlebende gefunden werden, war unklar. Die Erdmassen hatten sich von einem hohen Berghang gelöst. Auch sei ein Fluss über zwei Kilometer zugeschüttet worden, berichtete das Staatsfernsehen. In Filmaufnahmen war zu sehen, wie sich das Wasser einen neuen Weg durch das Geröll bahnte.

Gefahr von Staudammbrüchen

Ein Wissenschafter der Chinese Academy of Social Science warnte vor noch größerem Ungemach. In der Gegend befänden sich nämlich zahlreiche Staudämme, die brechen und weitere Gemeinden bedrohen könnten.

Seit Wochen gehen in China heftige sommerliche Regenfälle nieder, die jedes Jahr schwere Überschwemmungen und häufig Erdrutsche auslösen. Das Unglück passierte in einer hügeligen Gegend von Sichuan, die von den Minderheiten der Tibeter und der Qiang bewohnt wird. Der betroffene Kreis Mao liegt rund 200 Kilometer nördlich von der Provinzhauptstadt Chengdu.

In der Provinz wurden mehrere andere Erdrutsche auch aus dem Kreis Puge gemeldet, wo zwei Dorfbewohner ums Leben kamen und vier verletzt wurden. Schwere Niederschläge gingen auch in den zentralchinesischen Provinzen Hunan und Hubei nieder, die schwere Überflutungen meldeten. Mindestens 390 000 Menschen seien betroffen, berichtete Xinhua. Mindestens zwei Menschen seien in Hunan ums Leben gekommen. Auch hier sei das Risiko von Erdrutschen gestiegen, warnten die Behörden.

(APA/Ag.)

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