Für die Zukunft empfahl Bulut der Türkei, die Partnerschaft mit den USA zu stärken und “die Beziehung zu Europa schleunigst zu beenden”. Bulut betonte, die Weltordnung werde künftig von drei globalen Machtzentren bestimmt: Neben den USA als “neuem Westen” werde es einen aus Russland, der Türkei, dem Nahen Osten und Eurasien bestehenden Block geben. Das dritte Zentrum bestehe aus China, Indien und dem Iran. Europa werde in dieser Machtverteilung keine Rolle mehr spielen. Die Türkei verhandelt seit 2005 mit der EU über einen Beitritt, kommt dabei aber nur langsam voran.
Der ehemalige Journalist Bulut berät Erdogan vor allem in Wirtschaftsfragen. Er vertritt die Ansicht, dass die Türkei eine aufstrebende Macht sei und dass der Westen diesen Aufstieg verhindern wolle. Im vergangenen Jahr sorgte Bulut mit der These für Aufsehen, ausländische Kräfte arbeiteten an einem Plan, Erdogan mithilfe von Gedankenübertragung zu töten.
(APA)