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Er versteht mich einfach nicht - und sie kommt einfach nicht zu Punkt!

©Petra Falk
Gastkommentar von Petra Falk: Männer und Frauen kommunizieren anders!

Liebe LeserInnen,

in meinem letzten Kommentar habe ich Ihnen erzählt das Männer und Frauen auf unterschiedliche Weise kommunizieren und versprochen, diese Woche genauer darauf einzugehen. In vielen Unternehmen werden bereits Kommunikationsseminare angeboten die darauf abzielen das „andere Geschlecht” besser zu verstehen. Männer und Frauen setzen in der Kommunikation tatsächlich ganz andere Schwerpunkte und schicken unterschiedliche Signale. Während Frauen einen bindungsorientierteren Sprachstil haben, sind Männer eher statusorientiert. Das führt oft zu Missverständnissen die auch in eine Konflikt enden können.

Der weibliche oder männliche Kommunikationsstil wird bereits in der Kindheit geprägt – und zwar durch unsere Gesellschaft. Das liebe und brave Mädchen und der kleine Racker mit dem verschmitzten Grinsen und den Grasflecken auf der Hose……. Schon in der Kindheit wissen wir ganz genau, wie wir unser Ziel am besten erreichen – wir legen uns schon recht früh eine sogenannte Sprech- und Stimmstrategie zu. Ich selbst konnte das bei meinen eigenen Kindern sehr gut beobachten, ich habe nämlich Zwillinge – einen Bub und ein Mädchen. Diese Kommunikationsstrategien nehmen wir mit ins Erwachsenenalter und deshalb kommunizieren wir einfach unterschiedlich. Dies macht sich vor allem in Berufsleben bemerkbar:

Die Stimme:

Frauen setzten ihre Stimme häufig höher ein als sie tatsächlich ist, nutzen eher den oberen Körperbereich um Resonanz zu erzeugen und sprechen im Durchschnitt auch deutlich leiser. Frauen ziehen die Stimme am Satzende häufig hoch und schmälern damit ihre Aussagen.

Männer hingegen bringen eher den Brust und Bauchraum zum klingen, verwenden einen tieferen Stimmklang und sprechen lauter. Männer sprechen am Satzende meistens einen Punkt, senken die Stimme also ab, was sie entschlossener wirken lässt.

Der Wortschatz:

Bei Frauen ist der Wortschatz größer, sie haben eine detailliertere und sorgfältigere Wortwahl und achten darauf dass der kommunikative Kontakt beim Sprechen intensiviert wird. Außerdem brauchen Frauen wesentlich länger um auf den Punkt zu kommen.

Männer verfügen über einen kleineren Wortschatz als Frauen, reden weniger und kommen schneller auf den Punkt. Ihre Wortwahl ist direkter, unbedachter und häufig mit verstärkenden Kraftausdrücken durchsetzt.

Gesprächsanteil in Besprechungen:

Frauen sprechen in Meetings deutlich weniger als Männer unterbrechen andere seltener und bestimmen nur zu 20 Prozent das Thema.

Männer hingegen bringen Einwände gleich und unterbrechen zu diesem Zwecke auch viel häufiger, sie bestimmen meist das Gesprächsthema und reden in Besprechungen deutlich länger als Frauen.

Gesprächsanteil gesamt:

Im privaten Bereich jedoch, sprechen Frauen deutlich mehr als Männer. Frauen sprechen durchschnittlich 10.000 Worte pro Tag, Männer nur 4000.

Aufforderungsstil:

Frauen haben einen indirekteren und weniger dominanten Aufforderungsstil, zB. „Könnten Sie eventuell..” „Es würde mich freuen wenn….” Frauen sagen außerdem mehr als doppelt so oft Bitte und Danke als Männer.

Männer hingegen bringen ihre Forderungen eher direkt und dominant vor, zB. „Können Sie….”, „Es freut mich, dass….”, „Lassen Sie uns…”

Nonverbale Kommunikation

Frauen senden viel mehr nonverbale Signale und können diese in der Regel auch besser deuten, also decodieren.

Männer hingegen haben einen schwächeren nonverbalen Ausdruck und neigen eher zu Fehlinterpretationen beim decodieren.

Im Internet bin ich auf dutzende Seminar gestoßen in denen man versucht Frauen beizubringen so zu sprechen wie Männer und umgekehrt. In vielen Unternehmen gibt es Listen die helfen sollen die Kommunikation zwischen Mann und Frau zu verbessern. Ich persönlich bin nicht sicher, was ich davon halten soll…… Vielleicht schau ich mir so ein Seminar einmal an, ganz nach dem Motto: hilft´s nix, schad´s nix.

Stimmige Grüße,
Petra Falk

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