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Schwedens König Carl Gustaf als Pfadfinder in Wien

Im zehnten Stock des Hotel Hilton auf der Wiener Ringstraße warteten die Kameras, dazwischen schwirrten Jugendliche in rotem Hemd und Halstuch herum. "Er kommt gleich", versicherte der Moderator:

Blitzlichtgewitter gab es Donnerstag um 14.00 Uhr in Wien – der schwedische König Carl Gustaf war gekommen, um den Pfadfindern aus Anlass des Treffens der Welt-Pfadfinder-Stiftung in Wien seine Stimme zu geben.

Schon seit Kind auf habe der Monarch als Mitglied der Pfadfinder “täglich eine gute Tat” für Freunde oder Familienmitglieder getan, nach dem Vorbild seines Vaters, sagte der Monarch. Vizepräsident der Weltpfadfinder-Stiftung (WSF) ist er seit 1978. “Als ich angefragt wurde, ob ich der Organisation durch meine Prominenz mehr Öffentlichkeit geben könne, habe ich zugestimmt,” erzählte der König. Beim Treffen der Stiftung wurde am Donnerstag deren Budget besprochen, am Abend folgte ein Dinner für 240 Großspender.

Es sei oft schwierig für Kinder und Jugendliche, Freunde oder ein Hobby zu finden. “In der Gemeinschaft der Pfadfinder lernen sie das”, so König Carl Gustaf. Die Pfadfinder seien eine “weltweite Friedensbewegung”, die nicht an nationale Grenzen oder Rassen gebunden, sondern durch gleiche Werte wie gegenseitige Hilfe und Umweltbewusstsein geeint sei. “Das sind gute Werte. Ich glaube daran”, bezeugte der König.

Der dänische Buchautor Lars Kolind lobte die Pfadfinderbewegung als das “größte Trainingsprogramm für Führungskräfte weltweit”. Besonders für die Zukunft weniger entwickelter Länder sei diese Leistung bedeutend.

An die Politik richtete Christian Hofbauer, der Vorsitzende der österreichischen Pfadfinder, einen Appell. “Jugendliche und Kinder haben keine Lobby”, kritisierte er. Die Politik interessiere sich für die Jugend erst ab Erreichen des Wahlalters. Um sich in Demokratie einzuüben, bräuchten Jugendliche jedoch ein geeignetes Umfeld. Vereinsgebundene, parteiunabhängige Jugendarbeit müsse daher für den Staat zum ideellen wie auch finanziellen Wert werden. “Zudem fehlt es an Anerkennung von ehrenamtlichem Engagement”, so der Pfadfinder-Bundessprecher.

König Carl Gustaf ließ sich schließlich mit Kindern der Wiener Pfadfindergruppe “Schotten” ablichten. 38 Millionen Kinder sind weltweit Mitglieder der Pfadfinder, ihre Gruppen werden von drei Millionen Erwachsenen ehrenamtlich geleitet. In Österreich gibt es 85.000 aktive Pfadfinder, die Hälfte davon sind Mädchen.

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