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EM-Kader und Team-Portrait von Island bei der EURO 2016

Kader und Teamportrait der isländischen Nationalmannschaft.
Kader und Teamportrait der isländischen Nationalmannschaft. ©AFP Photo/Halldor Kolbeins, wikipedia.org (2)
Der 23-Mann-Kader der isländischen Nationalmannschaft für die Fußball-EM 2016 in Frankreich mit Rückennummern. Plus: Der Star, der Trainer und die mögliche Aufstellung der Nordlichter.
Spielplan Gruppe F
Stadien und Spielorte

Bisherige EM-Teilnahmen: 0
Größter Erfolg:

Es ist das mit Abstand bevölkerungsärmste Land, das sich je für ein großes Fußballturnier qualifiziert hat. Island zählt 328.000 Einwohner – gerade einmal etwas mehr als Graz. Der Aufstieg der Kicker aus dem Nordatlantik ist aber keinesfalls ein Zufallsprodukt. Seit Jahren hat sich der nationale Verband von Österreichs EM-Gegner Infrastrukturmaßnahmen und der Nachwuchsausbildung verschrieben. Sport hat in Island einen enormen gesellschaftlichen Stellenwert. Bisher waren die Handballer – 2008 mit Olympia-Silber aus Peking auf die Insel zurückgekehrt – die Aushängeschilder. Mittlerweile sind es die Fußballer um Spielmacher Gylfi Sigurðsson von Swansea City, die ihre Landsleute mit der ersten EM-Teilnahme stolz machen.

Das Teamchefduo Lars Lagerbäck und Heimir Hallgrímsson kann auf einen Kader zurückgreifen, der sich ausschließlich aus Legionären zusammensetzt. Viele davon verdienen in Norwegen, Schweden oder Dänemark ihr Geld, einige haben aber auch längst in europäischen Topligen Fuß gefasst. Möglich gemacht hat das ein konsequenter Weg in der Ausbildung. Jugendtrainer müssen allesamt eine UEFA-Lizenz vorweisen, um im Nachwuchsbereich überhaupt tätig sein zu dürfen. Dafür werden sie auch ausnahmslos bezahlt. Dazu kommen Investitionen in Fußballhallen, um trotz der unwirtlichen Witterungsbedingungen ganzjährig arbeiten zu können. 2002 gab es in Island eine einzige davon, mittlerweile sind es sieben mit Originalspielfeldern. Dazu entstanden in allen größeren Städten des Landes Kunstrasenplätze.

Als Lohn gab es 2011 die erstmalige Teilnahme an der U21-EM – ein Turnier, für das sich Österreich bisher noch nie qualifiziert hat. Die damaligen Spieler um Sigurðsson, Kapitän Aron Gunnarsson (Cardiff City), die Stürmer Kolbeinn Sigþórsson (FC Nantes) und Alfreð Finnbogason (FC Augsburg) oder Marc Jankos FC-Basel-Klubkollege Birkir Bjarnason bilden heute auch das Rückgrat des A-Teams.

Der Star: Gylfi Sigurðsson

Fußballerisch sticht der 26-jährige offensive Mittelfeldspieler aus dem Team hervor. Sigurðsson hat sich als Legionär bei Tottenham und seit 2014 bei Swansea in der englischen Premier League einen Namen gemacht. Mittlerweile hat der Freistoßspezialist knapp 150 Spiele in Englands Eliteliga bestritten und erzielte in der abgelaufenen Saison erstmals mehr als zehn Tore.

Im Nationalteam ist der 10er gesetzt. Seine Aufgabe ist es, das Offensivspiel zu organisieren und anzutreiben, die Kollegen mit gezielten Pässen einzusetzen und dank seiner Schusskraft selbst den Abschluss zu suchen.

Der Trainer: Lars Lagerbäck

Der Schwede war von 2000 bis 2009 Teamchef seines Heimatlandes, führte dieses 2002 und 2006 jeweils ins WM-Achtelfinale sowie 2004 in Portugal ins EM-Viertelfinale. Der Fußball-Fachmann war im Herbst 2011 auch als österreichischer Teamchef in der engeren Auswahl, der ÖFB entschied sich aber für den Schweizer Marcel Koller. “Vielleicht war mein altes Schuldeutsch nicht gut genug”, meinte Lagerbäck einmal augenzwinkernd.

Statt in Österreich heuerte der Schwede im Oktober 2011 in Island an – mit Erfolg. Die WM 2014 in Brasilien verpassten die Isländer unter seiner Führung nur knapp. Das Aus kam erst im Playoff gegen Kroatien (0:0 und 0:2). Kurz danach wurde Lagerbäck der bis dahin als sein Assistent tätige Heimir Hallgrímsson als Teamchef gleichgestellt. Der 48-jährige Isländer gilt als wichtiger Verbindungsmann und damit entscheidender Erfolgsbaustein.

Der Kader Islands

Tor

1 Hannes Þór Halldórsson (FK Bodø/Glimt, NOR)
12 Ögmundur Kristinsson (Hammarby IF, SWE)
13 Ingvar Thor Jónsson (Sandefjord Fotball, NOR)

Verteidigung

2 Birkir Már Sævarsson (Hammarby IF, SWE)
3 Haukur Heiðar Hauksson (AIK Solna, SWE)
4 Hjörtur Hermannsson (IFK Göteborg, SWE)
5 Sverrir Ingi Ingason (Sporting Lokeren, BEL)
6 Ragnar Sigurðsson (FK Krasnodar, RUS)
14 Kári Árnason (Malmö FF, SWE)
19 Hörður Björgvin Magnússon (AC Cesena, ITA)
23 Ari Freyr Skúlason (Odense BK, DEN)

Mittelfeld

7 Jóhann Berg Guðmundsson (Charlton Athletic FC, ENG)
8 Birkir Bjarnason (FC Basel, CH)
10 Gylfi Þór Sigurðsson (Swansea City FC, ENG)
16 Rúnar Már Sigurjónsson (GIF Sundsvall, SWE)
17 Aron Einar Gunnarsson (Cardiff City FC, ENG)
18 Theódór Elmar Bjarnason (Aarhus GF, DEN)
20 Emil Hallfreðsson (Udinese Calcio, ITA)
21 Arnór Ingvi Traustason (IFK Norrköping, SWE)

Angriff

9 Kolbeinn Sigþórsson (FC Nantes, FRA)
11 Alfreð Finnbogason (FC AUgsburg, GER)
15 Jón Daði Böðvarsson (1. FC Kaiserslautern, GER)
22 Eiður Smári Guðjohnsen (Molde FK, NOR)

Mögliche Aufstellung

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