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Elfjährige Stieftochter in Wien missbraucht: Sechs Jahre Haft

Der Mann habe das Mädchen gequält und sexuell missbraucht. Der Gerichtspsychiater diagnostizierte sadistische Züge bei dem Angeklagten.

Im Wiener Straflandesgericht ist am Donnerstagnachmittag ein 31 Jahre alter Mann wegen schweren sexuellen Missbrauchs seiner Stieftochter zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Zudem wies der Schöffensenat (Vorsitz: Susanne Lehr) den Mann in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher ein, nachdem der Gerichtspsychiater Heinrich Pfolz den Mann als derart gefährlich eingestuft hatte, dass der Gutachter dringend diese Maßnahme empfahl. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Ohne therapeutische Behandlung wären von dem Mann neuerliche Straftaten mit schweren Folgen zu befürchten, sagte der Psychiater. Laut Pfolz sind dem 31-Jährigen ausgeprägte sadistische Züge eigen.

Der IT-Techniker soll das elfjährige Mädchen im Vorjahr wochenlang gequält haben, indem er es unter anderem mit einer Fliegenklatsche und einem Pantoffel schlug. Wenn sie “schlimm” war, zwang er sie laut Anklage, nackt zu ihm ins Schlafzimmer zu kommen, wo er dem Mädchen zunächst die Augen verband und sie dann “bestraft” haben soll.

Mitunter soll er sie mit eiskaltem Wasser abgebraust haben. Die Kleine musste Liegestütze machen, bis sie zusammenbrach und sich dabei zwei Zähne ausschlug.

Der 31-Jährige gab lediglich zu, seine Stieftochter hie und da geohrfeigt zu haben. Abgebraust habe er sie “aus hygienischen Gründen”, weil sie nichts gegen ihre “Körperausdünstungen” unternommen habe. Eine sexuelle Komponente habe es bei seinen “Erziehungsmethoden” nie gegeben. Dass er sie im Intimbereich “befummelte” (Anklage), sei “medizinisch indiziert” gewesen: Er habe sie nur eingecremt, behauptete der Mann.

Sein Verteidiger meldete gegen das Urteil Rechtsmittel an. Die Ehefrau des 31-Jährigen hat mittlerweile die Scheidung eingereicht.

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