Dies zeigt die südamerikanische “Sopranos”-Variante “El Clan”, in der eine Familie in Buenos Aires die Menschen mit Entführungen und Morden in Angst und Schrecken versetzt. Ab Freitag im Kino.
El Clan – Die Geschichte
Es ist Anfang der 1980er-Jahre, kurz nach dem Ende einer Diktatur. Familienvater Arquimedes Puccio erkennt, dass er das Machtvakuum für sich nutzen kann, und entführt reiche Bürger der Stadt, um von deren Familien hohe Lösegeldsummen zu erpressen.
Nach außen wirkt Arquimedes zwar wie der nette Nachbar von nebenan. Doch das Sportgeschäft im vorderen Teil des Hauses ist nur Tarnung – in der Wohnung dahinter werden die Opfer gefangen gehalten. Vor allem aber terrorisiert der Vater seine gesamte Familie und fordert bedingungslose Unterstützung. Besonders der älteste Sohn Alejandro begehrt jedoch immer stärker auf.
El Clan – Die Kritik
Mit “El Clan” erzählt der argentinische Regisseur Pablo Trapero eine Geschichte, die auf wahren Begebenheiten basiert: Die Puccios gab es tatsächlich, erst nach vielen Jahren wurden sie festgenommen und teilweise verurteilt. Der Film offenbart so neben den familiären Spannungen auch politische Missstände der damaligen Zeit.
Während die Mafiosi in anderen Werken jedoch mit ihren Schwächen gezeigt werden und so eine gewisse Nähe zu den Zuschauern aufbauen, fehlt diese Identifikation bei “El Clan”: Arquimedes ist und bleibt ein unsympathischer Patriarch. Außerdem zeigt Trapero die illegalen Machenschaften als ein routiniert abgespultes Geschäft, sodass sich hier wenig Spannung aufbaut. “El Clan” schwankt daher etwas unentschieden zwischen düsterem Mafiathriller und Familiendrama hin und her.
(APA)