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Eisschnelllauf-Talent Bittner gibt Olympia-Debüt

Bittner ist Österreichs Hoffnung bei den Damen
Bittner ist Österreichs Hoffnung bei den Damen
Vanessa Bittner gilt als größtes rot-weiß-rotes Eisschnelllauf-Talent seit 20 Jahren. Die Tirolerin hat als erste Österreicherin einen Junioren-Weltcup gewonnen, ist Junioren-Weltmeisterin über 1.000 m und WM-Zweite über 500 m. Am Dienstag (13.45/15.34 Uhr MEZ) gibt die 18-Jährige als jüngste aller Eisschnellläuferinnen in Sotschi ihr Olympia-Debüt.

Bittner, die auch über 1.000 m (Donnerstag) und vielleicht über 1.500 m (Sonntag) starten wird, ist schon neunfache Staatsmeisterin und hält die österreichischen Rekorde über 500 m und 1.000 m. Mit den Bestmarken hat sie im vergangenen November die Olympiasiegerin Emese Hunyady zweimal aus den Rekordlisten gelöscht.

“Ich werde öfter auf Hunyady angesprochen. Ich bin manchmal schon schneller als sie war, aber das kann man nicht mehr vergleichen. Aber es ist schon cool, wenn man solche Zeiten geschlagen hat”, sagte Bittner, die die Olympiasiegerin von Lillehammer 1994 auch gut kennt. Hunyady sieht sich gelegentlich Läufe der Innsbruckerin an, telefoniert öfter nach einem Weltcuprennen und gratuliert der zweifachen Siegerin des Eon-Jugendsportpreises.

Große Nervösität vor ihrem ersten Auftritt auf der ganz großen Bühen verspürt die 18-Jährige nicht. “Ich bin selten sehr nervös. Eine Spannung ist da, aber so richtig zäh nervös war ich noch nie”, sagt sie und setzt sich für die zwei Läufe (Zeiten werden addiert) “persönliche Bestmarken” zum Ziel. Das traut ihr auch Trainer Hannes Wolf zu, auch wenn die Bahn in Sotschi nicht die schnellste ist.

“Sie ist grundsätzlich eine, die ihre Leistungen bei Top-Events ganz gut abrufen kann. Bei Olympia ist sie noch nie gestartet, aber ich denke, dass sie damit sehr gut umgehen kann. Wenn sie ihre Leistung abrufen kann – und die Zeiten, die ich mitstoppe, deuten darauf hin – dann täte ich mir fast erwarten, dass sie auf ihre Bestzeiten von Calgary und Salt Lake hinfährt. Und diese Bahnen sind sechs, sieben Zehntelsekunden pro Runde schneller als der Rest der Welt”, erklärte Wolf. Das würde wohl einen Platz unter den besten 20, vielleicht sogar Top 15 bedeuten.

Die stärkste Distanz von Bittner folgt aber erst am Donnerstag über die 1.000 m. Der Trainer sieht seinen Schützling auch längerfristig nicht als reine Sprinterin, sondern auf den Mitteldistanzen. “Vanessa hat noch Probleme auf den ersten 100 Metern, weil sich doch relativ groß und muskulös ist. Und wir sind erst heuer im Kraftbereich eingestiegen, das haben wir bisher nur sehr dosiert gemacht, bei weitem noch nicht ausgereizt”, erläuterte Wolf.

Bittner traut er zu, dass sie einmal in die absolute Weltspitze läuft. Zuletzt haben sich die besten Juniorinnen relativ schnell in den Top Ten der allgemeinen Klasse etabliert, sagt Wolf. “Daher traue ich ihr konstant die A-Gruppe zu, und dann auch, dass sie in die ersten fünf oder drei fährt. Wir haben in Zukunft eine Athletin, die wieder eine Medaille machen kann”, ist der Trainer überzeugt.

Dass da Vergleiche mit Hunyady aufkommen, ist nur logisch. “Vanessa hat Hunyady sicher als Vorbild, natürlich will sie auch da hin. Als Spitzensportler muss man sich solche Ziele setzen, wenn man die Voraussetzungen mitbringt. Vanessa hat die technischen, körperlichen und mentalen Voraussetzungen, dass sie das schafft”, ist Wolf überzeugt. Konstante und konsequente Arbeit vorausgesetzt, wie der Trainer nicht vergisst zu betonen.

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