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Einbrecher-"Familie" in Eisenstadt vor Gericht: Sechs Schuldsprüche

Die Einbrecher-"Familie" wurde samt Komplizen schuldig gesprochen.
Die Einbrecher-"Familie" wurde samt Komplizen schuldig gesprochen. ©APA (Sujet)
Rund 40 Diebstähle in Ostösterreich werden einem 62-jährigen Mann aus Ungarn, seinen drei Söhnen und drei weiteren Komplizen zugeschrieben. Die Einbruchstouren haben die Einbrecher-"Familie" am Mittwoch auf die Anklagebank in Eisenstadt gebracht. Sechs Männer wurden vom Schöffensenat schuldig gesprochen. Es wurden Strafen von neun Monaten bedingt bis viereinhalb Jahre unbedingt verhängt.

“Es ist mehr oder weniger ein Familienunternehmen im weiteren Sinn”, beschrieb Staatsanwalt Roland Koch die Aktivitäten der Angeklagten. Bei den Einbrüchen in Häuser, Firmen und Lagerhallen wurde unter anderem Geld, Werkzeug sowie Rasenmähertraktoren und ein Mofa gestohlen. Zwei Angeklagte mussten sich auch wegen “Begleitdelikten” wie dem Diebstahl von Bankomat- und Kreditkarten sowie Ausweisen verantworten.

Einbrecher-“Familie” nach Coup in Wien in Polizeikontrolle geraten

Manche der Angeklagten hätten dabei “eine untergeordnete Rolle gespielt, die anderen eher nicht”, sagte Koch. Für einen 24-Jährigen ging der Prozess rasch zu Ende, nachdem der Staatsanwalt beantragt hatte, sein Verfahren abzutrennen. “Er ist untergeordnet tätig gewesen”, meinte Koch, zudem sei er voll geständig. Der Mann wurde zu neun Monaten bedingter Haft verurteilt.

Vier der Männer waren im Februar dieses Jahres ertappt worden, nachdem sie im Südburgenland Ferienhäuser aufgebrochen hatten. Die drei anderen gerieten auf der Rückfahrt von einem Coup in Wien in eine Polizeikontrolle.

Erinnerungslücken bei den Angeklagten

Die Einbruchsserie hatte sich über den Zeitraum von Anfang August 2015 bis zum Februar dieses Jahres erstreckt. Bei der Befragung hatte mancher Angeklagte mit Erinnerungslücken zu kämpfen, auch sichergestellte DNA-Spuren wurden angezweifelt. “Da muss man sich doch erinnern können, wenn die ganze Familie einen Ausflug macht mitten in der Nacht, sich in zwei, drei Autos setzt und dann nach Österreich fährt”, zweifelte die Vorsitzende des Schöffensenats, Birgit Falb, an der Vergesslichkeit eines Angeklagten.

Schließlich wurde auch das Verfahren gegen einen 21-Jährigen abgetrennt und vertagt, da das Gericht noch Zeugen hören und Aufnahmen einer Videoüberwachung ansehen will. Die fünf zu diesem Zeitpunkt noch verbliebenen Angeklagten wurden schuldig gesprochen, in einzelnen Diebstahlsfakten gab es auch Freisprüche.

Der Senat sei der Ansicht, dass die Gruppe seit August des Vorjahres als kriminelle Vereinigung tätig gewesen sei, stellte die Vorsitzende in der Urteilsbegründung fest. Der Staatsanwalt verzichtete auf Rechtsmittel. Alle sechs Angeklagten nahmen die Urteile an, diese sind somit rechtskräftig.

(apa/Red)

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