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Ein Banker von echtem Schrot und Korn

Menschen aus der Heimat: Erich Vonbank
Menschen aus der Heimat: Erich Vonbank ©Evelyn Brandt
Erich Vonbank

Nenzing/Feldkirch. (bra) Erich Vonbank arbeitet seit 41 Jahren als Bankfachmann in Feldkirch.

Seien wir ehrlich, wenn man an die Bankskandale der letzten Jahre denkt, an die kriminellen Zocker und an die Leidtragenden, die dadurch ihr Erspartes von einem Tag auf den anderen verloren haben, dann traut man keinem Bankmenschen mehr so leicht über den Weg. Wer aber auch nach vierzig Jahre seinen Kunden in die Augen und jeden Morgen in den Spiegel schauen kann, hat seine Arbeit gut getan. Bei Erich Vonbank fällt am Ende seiner Berufslaufbahn das Resümee mehr als zufriedenstellend aus: „Nach so vielen Berufsjahren ist man reich an großen Erfahrungen, reich an Freundschaften, die sich im Laufe der Zeit entwickelten und dankbar, einen Beruf ausgeübt zu haben, der einen bis heute erfüllt.“ Verblasst hingegen seien die Erinnerungen an die langen Minuten während eines Banküberfalls und den Ärger, einmal einem Trickbetrüger am Schalter auf den Leim gegangen zu sein. Unvergessen aber sind die traurigen Schicksale, die ihm begegnet sind, die Geldnot am Ende des Monats bei Familien mit geringem Einkommen, die Suche nach Perspektiven bei gescheiterten Existenzen. „Am liebsten erinnere ich mich doch an die vielen glücklichen Momenten und zufriedenen Kunden.“ 

Zocken kann jeder

Von der neuen Risiko-Kultur hält er nicht viel und bedauert, dass der gute Ruf seiner Branche unter den Skandalen gelitten hat. „Der so genannte kleine Mann möchte die Gewähr haben, dass sein Geld sicher angelegt ist. Auch ich möchte mein Erspartes in der Pension auf der sicheren Seite wissen.“ Insofern sei er ein Dino im Bankwesen. Heute spielten in der Geldveranlagung Fonds, Aktien und Fremdwährungsfinanzierungen eine große Rolle, früher seien die festverzinslichen Anlagen für Häuslebauer und Landwirte ein Thema gewesen. 

Was kommt danach?

In einem Jahr geht Erich Vonbank in Pension. Wird ihm dann der tägliche Weg zur Bank in Anzug, Hemd und Krawatte fehlen? „Na, na, i glob net, es wird sich daran gewöhnen lassen“, lacht er: „Jedenfalls werde ich meine Kolleginnen und Kollegen am Schalter nicht täglich besuchen und nerven.“

Er habe schon einen Pensionsvorbereitungs-Kurs besucht und bestätigt bekommen, dass er mit seinem ehrenamtlichen Engagement (er ist Gründungsmitglied des 28 Jahre alten Vereins „Neuanfang“) und seinen Hobbys quasi auf Schiene sei. „Am meisten aber habe ich Freude mit meinen Enkelkindern.“ Und das wichtigste im Leben sei sowieso Gesundheit und Zufriedenheit.

Zur Person

Erich Vonbank
Geboren
: 1951
Wohnort: Nenzing
Hobbys: Wandern, Fotografie, Kulturreisen
Familie: geschieden, 3 Kinder
Lebensmotto: Carpe diem – Genieße und nutze den Tag.

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