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"Ein Abend für den Papst": Dankmesse im Wiener Stephansdom

Papst tritt zurück: Dankmesse am 28. Februar im Wiener Stephansdom
Papst tritt zurück: Dankmesse am 28. Februar im Wiener Stephansdom ©APA
Am 28. Februar um 20 Uhr endete die Amtszeit Papst Benedikts XVI. und die Zeit der Sedisvakanz beginnt. Im Wiener Stephansdom gab es dazu eine eigene Messe.
Gedenkmesse in Wien
Bilder der Messe
Papst tritt zurück

Anlässlich des Endes des Pontifikats hat im Stephansdom eine Stunde zuvor “Ein Abend für den Papst” mit einem Dankgottesdienst für den zurückgetretenen Pontifex begonnen. Rund 4.500 Gläubige kamen, um gemeinsam mit dem Botschafter des Hl. Vaters in Österreich, Nuntius Peter Stephan Zurbriggen, und weiteren Geistlichen zu feiern und zu beten.

Unter dem Motto “Ein Abend für den Papst” stand der Wiener Stephansdom am Donnerstag, den 28. Februar ganz im Zeichen des zurückgetretenen Benedikt XVI.. Eröffnet wurde der Abend um 19.00 Uhr mit einem Dankgottesdienst. Der Botschafter des Papsts in Österreich, Nuntius Zurbriggen, leitete den Gottesdienst in Abwesenheit von Kardinal Christoph Schönborn, der sich zurzeit in Rom aufhält. Die Weihbischöfe Franz Scharl und Helmut Krätzl, rund 60 Priester und 30 Seminaristen der Erzdiözese Wien und etwa 4.500 Gläubige kamen, um gemeinsam mit dem Nuntius zu feiern, so Christian Herrlich, der Büroleiter von Dompfarrer Toni Faber.

Messe in acht Sprachen im Stephansdom

In acht Sprachen – neben Deutsch, Englisch und Französisch waren auch Kroatisch, Polnisch, Malayalam, Tagalog und Arabisch vertreten – wurde in den Fürbitten für den scheidenden Papst, seinen Nachfolger und dessen Wahl und alle Mitglieder der Kirche gebetet.

In seiner Predigt betonte Zurbriggen, dass das Pontifikat Benedikts XVI. in eine schwere Zeit gefallen sei. Die Schwierigkeiten habe der zurückgetretene Papst in seiner Zeit als Kardinal selber benannt und von “der Diktatur des Relativismus” gesprochen. Die Gläubigen seien am Tag seines Rücktrittes zusammengekommen, um Gott für das Pontifikat Benedikt XVI. “mit aufrichtigem Herzen aber mit einer gewissen Wehmut” zu danken.

In Treue, Gehorsam und Demut habe Benedikt XVI. die Kirche geführt und sei nicht müde geworden, “mit Ausdauer und Zielstrebigkeit den wahren Glauben zu verkünden und uns alle in diesem wahren Glauben zu bestärken”, so der Nuntius. Der entscheidende Punkt für das richtige Verständnis seines Pontifikates sei der von Benedikt XVI. oft selber formulierte “Primat Gottes”. “Gott muss diesen ersten Platz in unserem Leben einnehmen”, erklärt Zurbriggen, was mit “Primat Gottes” gemeint ist. Am Schluss seiner Predigt, rief er noch einmal alle Gläubigen auf, für den scheidenden und den zukünftigen Papst zu beten.

Großer Andrang bei der Messe für den Papst

Eine halbe Stunde vor Beginn des Dankgottesdienstes waren die meisten Sitzplätze im Stephansdom bereits besetzt. “Der Papst gibt mir sehr viel. Ich bewundere seine Religiosität und sein Gottvertrauen sehr”, sagt die 78-jährige Maria aus Wien den Tränen nahe. Auch zahlreiche junge Leute kamen, um sich von Benedikt XVI. zu verabschieden. “Ich bin hier, weil ich den Hl. Vater sehr schätze”, so die 24-jährige Pharmazie-Studentin Mirjam aus Wien. “Er ist ein Hochintellektueller und hat es trotzdem immer wieder geschafft, die Botschaft des Glaubens in einfachen Worten zu fassen”, stimmt Mirjams Freund, der 25-jährige Michael, zu. Beide seien über den Rücktritt des Papstes traurig, haben aber den größten Respekt vor seiner Entscheidung.

Um Punkt 20.00 Uhr läutete die Pummerin gemeinsam mit den Glocken aller österreichischen Pfarr- und Klosterkirchen das Ende der Amtszeit von Benedikt XVI. und den Beginn der Sedisvakanz des Hl. Stuhls ein. Im Anschluss an den Gottesdienst segnete Nuntius Zurbriggen ein Bildnis von Johannes Paul II., dem Vorgänger Benedikt XVI. Das im Auftrag der Dompfarre vom Wiener Künstler Bernd Fasching geschaffene Werk hat seinen Platz vor der Eligiuskapelle gefunden. In der Kapelle, die den Gläubigen täglich von 6.00 Uhr bis 22.00 Uhr zum Gebet offen steht, hatte sich Johannes Paul II. während seiner Besuche in Wien vor dem Gottesdienst immer zum Gebet zurückgezogen.

Seinen Abschluss fand der Abend in einer Gebetszeit. Bis 21.30 Uhr hatten die Gläubigen die Gelegenheit, gemeinsam mit einem Team der Erzdiözese Wien zu beten. Karten standen bereit, um sich entweder beim scheidenden Papst zu bedanken oder Wünsche, Bitten und Gebete an den künftigen Papst zu richten. Was mit den Karten passieren wird, wisse man selber noch nicht, so Herrlich.

(Red./APA)

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