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Eigenheim oder Stadtwohnung - Pro & Contra

Die konkrete Entscheidung zwischen Eigenheim am Land oder Wohnung in der Stadt ist eine sehr individuelle Entscheidung anhand komplexer Parameter.
Die konkrete Entscheidung zwischen Eigenheim am Land oder Wohnung in der Stadt ist eine sehr individuelle Entscheidung anhand komplexer Parameter.
Die Wahl zwischen Eigenheim am Land oder einer Stadtwohnung ist eine Grundsatzentscheidung mit großer Tragweite. Menschen und Familien, die mehr ins Grüne möchten, tendieren meist mehr zum Eigenheim, während auf Zeitersparnis und Effizienz bedachte Immobilienkäufer eher die Wohnung in einer guten Großstadtlage bevorzugen.

Doch es ist nicht immer ganz leicht diese Entscheidung zu treffen, denn es gibt eine Reihe wesentlicher Unterschiede, die Sie bei der Grundsatzentscheidung „Stadtwohnung oder Eigenheim“ mitberücksichtigen sollten:

Mietrenditeunterschiede

Niemand ist lebenslänglich an einen Wohnort gebunden. Kommt es eines Tages zum Umzug und sind dann trotzdem genügend Mittel zur Anschaffung einer neuen Liegenschaft vorhanden, dann kommt die Vermietung des alten Wohnsitzes als Lösung in Frage. Mieteinnahmen verbessern zudem bei Kreditaufnahme Ihre Haushaltsrechnung und es wäre auch eine Liegenschaft für eine eventuelle Simultanhypothek (Besicherung des Kredites mit einer zweiten Liegenschaft) vorhanden. Doch die erzielbaren Mietrenditen sind zwischen Haus am Land und der Stadtwohnung unterschiedlich. Obwohl bei Ein- und Zweifamilienhäusern das MRG nicht wirkt und eine weitgehend freie Mietvertragsgestaltung möglich ist, werden Sie in der Regel eine niedrigere Mietrendite als bei Wohnungen erzielen.

Die Ursache liegt darin, dass im Gegensatz zur klassischen Stadtwohnung der Grundstücksanteil Kapital bindet. Gehören einem Einfamilienhaus mit einer Grundrissfläche von 140 m2 beispielsweise noch 500 m2 freie Grundfläche an, so würde diese bei einem Baugrund-Preis von 100 Euro pro m2 alleine 50.000 Euro binden. Am Land hingegen können Sie – häufig auch bei geringerer Nachfrage – bei weitem nicht die hohen Mieten wie in der Großstadt verlangen. Während es sich im Stadtgebiet unter dem Aspekt zukünftiger Preissteigerungen durchaus lohnen kann, neben dem Haus noch über eine Bauparzelle von 400 bis 500 m2 zu verfügen, ist dies vor allem in abgelegeneren ländlichen Gegenden unnötig gebundenes Kapital. Angesichts dieser Gegebenheiten sind Eigenheime als Rendite-Objekte zum Vermieten ungeeigneter. Während diese oft nur 2% p.a. und darunter abwerfen, können Sie mit den passenden Großstadtwohnungen noch immer 4% und mehr erzielen.

Abhängigkeit von Hausgemeinschaft

Als Wohnungseigentümer sind Sie hingegen einer von vielen Miteigentümern gemeinschaftlichen Eigentums. Das kann mit kostspieligen Verpflichtungen verbunden sein, denen Sie sich als Einzelperson nicht entziehen können. Als Alleineigentümer eines frei stehenden individuellen Einfamilienhauses sind Sie auch Alleineigentümer der Stiege, des Vorhauses und der Hausfassade sowie des dazugehörigen Grundstücks und Sie treffen völlig alleine die Entscheidung über die vorzunehmenden Instandhaltungsmaßnahmen und -investitionen. Ein weiteres heikles Thema ist die erforderliche Rücksichtnahme auf Nachbarn.

Während Sie als Wohnungseigentümer angehalten sind, sich strikt an die Hausordnung zu halten, genießen Sie als Eigenheimbesitzer am Land ein Maximum an Freiheit. Die Haltung von Tieren ist in denn allermeisten Fällen überhaupt kein Problem und Sie dürfen sich auch noch nach 22 Uhr duschen, was in manchen Wohnblöcken bereits zu Unstimmigkeiten mit empfindlichen Nachbarn führen könnte. Zweifelsohne sollten sich auch die Nachbarn von Häusern nicht in die Haare geraten, aber die räumliche Distanz kann dabei helfen.

Kosten und Effizienz

Die Kostenseite spricht wieder eher für eine Wohnung. Eigenheime sind im Vergleich zu Stadtwohnungen mit höheren Betriebskosten verbunden. So ist in der kalten Jahreszeit – natürlich abhängig von der Hausgröße, dem Baujahr aber auch dem verwendeten Heizsystem – mit höheren Heizkosten zu rechnen. Etwas teurer werden auch die Müllabfuhr und Kanalgebühren, da bei großen Wohnblöcken Skaleneffekte (eine Art „Mengenrabatt“) zum Tragen kommen. Auch ist zu bedenken, dass aufgrund des intensiveren Pflege- und Wartungsbedarfs Eigenheime vor allem für kleinere Haushalte wenig geeignet sind. Darüber hinaus sollten Sie noch auf die Wegzeiten zur Arbeit und zu den Einkäufen des täglichen Bedarfs achten. Gute Stadtlagen ermöglichen Ihnen Einsparungen von Wegzeiten. Doch es gibt noch andere, ökonomisch nicht messbare Entscheidungsparameter, wie Ruhe und landschaftliche Aspekte.

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