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Eigene Sicherheits-Truppe der Wiener Linien ab sofort im Dienst

Eine eigene Security-Truppe soll für mehr Sicherheit in den Wiener Linien sorgen.
Eine eigene Security-Truppe soll für mehr Sicherheit in den Wiener Linien sorgen. ©APA/HELMUT FOHRINGER
Um das Sicherheitsgefühl in den Wiener Öffis zu heben, bauen die Wiener Linien eine eigene Security-Truppe auf. Die 22 Sicherheitsmitarbeiter der Wiener Linien sind ab sofort im Dienst.
Die Security-Truppe der Wiener Linien soll Fahrgäste, die gegen die Hausordnung verstoßen, zurechtweisen oder strafen. Die ersten 22 Sicherheitsmitarbeiter sind ab sofort im Dienst, bis Ende 2019 sollen es 120 sein.
Die Stationswarte werden zudem zu mobilen Servicepersonen umgeschult. Sämtliches Sicherheitspersonal wird neu aufgenommen und direkt bei den Wiener Linien angestellt, erklärte Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) in einer Pressekonferenz am Mittwoch. Die hauseigenen Securitys sind in Zweierteams unterwegs und an einer rot-weißen Uniform erkennbar. Ausgerüstet sind sie u.a. mit Funkgerät, Pfefferspray und Diensthandy. Sie sollen bei Schwierigkeiten deeskalierend eingreifen, aber auch Passagiere, die sich nicht an die Regeln halten – also etwa im Stationsbereich rauchen oder mit dem Skateboard fahren – ansprechen. Zeigt sich ein Fahrgast uneinsichtig, kann der Mitarbeiter auch weitere Schritte in Richtung Bestrafung einleiten.

Security-Mitarbeiter der Wiener Linien sind keine Ticket-Kontrolleure

Tickets kontrollieren dürfen die Sicherheitsleute allerdings nicht. Dafür bleiben weiterhin die – nicht uniformierten – “Schwarzkappler” zuständig. Sima stellte auch klar, dass für Kriminalität natürlich die Polizei zuständig sei: “Das sind keine Reserve-Sheriffs, die da im U-Bahn-Netz herumlaufen.” Die personelle Aufstockung erfolgt schrittweise: Bis Ende dieses Jahres sollen es 60 sein, im Vollbetrieb – also ab Ende 2019 – 120 Mitarbeiter. Die derzeit laufende Kooperation mit einer privaten Security-Firma, die aktuell rund 30 Mann für die Wiener Linien stellt, wird aufgelöst.

Serviceteams in den Wiener Öffis

Den Fahrgästen sollen außerdem künftig mehr Ansprechpartner im Öffi-Netz haben. Die Wiener Linien setzen auf sogenannte Serviceteams. Konkret wurden dafür die bisherigen Stationswarte umgeschult. “Wir wollen diese Mitarbeiter aus ihrem Kammerl herausholen”, erklärte Sima. 210 solche Kontaktpersonen, die Auskünfte über Fahrpläne, Betriebsstörungen, Tickets oder Umsteigemöglichkeiten geben sollen und ebenfalls eine rot-weiße Uniform tragen, werden es bis Ende 2019 sein. In großen Stationen werden die Stationsüberwachungen zu “Service Points” aufgemotzt, die erste ist nun in der Station Erdberg in Betrieb gegangen. Dort gibt es z.B. eine Info-Säule samt Bildschirm und Rufknopf, der einen Direktkontakt zur Leitstelle herstellt. Rund zwei Dutzend weitere solche Anlaufstellen sollen folgen.

11.000 Überwachungskameras in Stationen und Öffis in Wien

Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer betonte, dass die öffentlichen Verkehrsmittel in Wien so sicher wie in kaum einer anderen Stadt seien. “Wir befördern täglich rund 2,5 Mio. Fahrgäste und es passiert recht wenig” – auch wenn es erst am Dienstag zu einem “unappetitlichen Zwischenfall” gekommen sei, verwies er auf den Vergewaltigungsfall auf einer Rolltreppe der U-Bahnstation Neubaugasse. Etwa 11.000 Überwachungskameras würden laufend Bilder aus Stationen und Fahrzeugen liefern. Damit leiste man einen hohen Beitrag zur Aufklärungsquote: “Es gab in den vergangenen Jahren kein größeres Gewaltverbrechen im Wiener-Linien-Netz, das nicht aufgeklärt wurde.” Die Wiener Linien investierten heuer 700.000 Euro in neue Videoanlagen.

APA/Red.

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