Der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden bemüht sich nach Angaben von WikiLeaks auch in Österreich um politisches Asyl. Einer am Montag von der Enthüllungsplattform veröffentlichten Liste zufolge beantragte der 30-Jährige in Österreich und 18 weiteren Ländern Asyl als politischer Flüchtling – darunter in Russland, Deutschland, Finnland, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Irland, Norwegen, Polen, der Schweiz und Spanien. Außerhalb Europas habe sich Snowden neben dem bekannten Antrag auf Asyl in Ecuador auch um Aufnahme in weiteren Ländern bemüht, darunter in China, Bolivien, Brasilien und Kuba.
USA fordern Snowdens Auslieferung
WikiLeaks zufolge wurden Schreiben mit einem Asylbegehren an Snowdens derzeitigem Aufenthaltsort auf dem Moskauer Flughafen an einen russischen Offiziellen übergeben, der die Schriftstücke an die jeweiligen Botschaften weiterreichen sollte. Die USA werfen dem 30-Jährigen, der die Spähprogramme der USA und Großbritanniens gegen Verbündete enthüllt hatte, Landesverrat vor und fordern seine Auslieferung.
Asyl in Österreich
Die Grüne Bundessprecherin Eva Glawischnig hat am Montag Asyl für den geflohenen US-Informanten Edward Snowden in Österreich gefordert. “Für den Aufdecker des US-Abhörskandals Edward Snowden sollte es in Österreich oder in einem anderen EU-Staat Asyl geben”, so Glawischnig am Montag in einem Interview mit der “Kronenzeitung”. Amerikas derzeitiger Staatsfeind Nr. 1 müsse “vor Verfolgung geschützt werden”, erklärte Glawischnig. “Edward Snowden darf nicht der Willkür Putins, der selber mit den Grundrechten auf Kriegsfuß steht, im Niemandsland des Moskauer Flughafens ausgeliefert werden”, so die Grünen-Chefin. Snowden befindet sich russischen Angaben zufolge seit einer Woche im Transitbereich des Moskauer Flughafens Scheremetjewo. (APA/ Red.)