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Echt Wienerisch: Dialoge und Betrachtungen aus der Bundeshauptstadt

Kann man Wienerisch lernen? Ein Buch will zumindest dabei helfen.
Kann man Wienerisch lernen? Ein Buch will zumindest dabei helfen. ©APA
"Des is a gmahde Wiisn", sagt man in Wien, wenn etwas wirklich einfach ist. Redewendungen und Vokabeln gibt es im Wienerischen viele - aber kann man einen Dialekt einfach so lernen? Ein Buch versucht dabei zumindest zu helfen.
Sprechen Sie Wienerisch? - Teil 1
Sprechen Sie Wienerisch? - Teil 2
Sprechen Sie Wienerisch? - Teil 3
Sprechen Sie Wienerisch? - Teil 4
Dialoge in der U-Bahn
Dialoge im Wiener AKH

Schiach, botschat, ongfressen, Oida, Semmal, haatschn, zuahean, Kipfal, a Jausn, Hefal, Tschuldigen’S, Des gfoid ma, bsundas, heast, aufe, owe, umme, Beisl, aafoch und schee: Typisch Wienerische Begriffe zieren das Cover von Susanne Rödls Buch “Echt Wienerisch”. Die Autorin hat auf 220 Seiten Dialoge und Betrachtungen im Dialekt gesammelt und diese in die österreichische Schriftsprache übersetzt. Im Anhang finden sich zudem Ausspracheerklärungen, eine Lesehilfe für Dialekttexte, ein Wörterverzeichnis und eine Übersicht gängiger Ausdrücke.

Wienerische Dialoge in den Öffis und im Gasthaus

“Gengans do bitte von da Dia weg, i mecht gean aa no eischdein!” “Jo, wohii, wonn olles voi is?” Einen Dialog wie diesen zwischen hört man in der österreichischen Bundeshauptstadt oft einmal zweischen zwei Fahrgästen in der U-Bahn. Apropos U-Bahn: “Unsa U-Bohnnetz is echt supa, do gibts nix. Wundaboare Vabindungan, im Oigemeinan kuaze Intawalle, gloare Infoamazionan und Onzeign und meisdns kummt ma mit die U-Bohnan rosch weida. Wonns ned grod a Schdearung gibt”, findet die Autorin in ihren Betrachtungen über die öffentlichen Verkehrsmittel in Wien.

Die Dialoge sollen alle Alltagssituationen widerspiegeln. So auch im Gasthaus: “Tschuldign, hom Si vuahin a Lebagnedlsuppm beschdöt?” “Naa, i hob no goa ka Essen bschdön kennan, oba des wiad i jetz gonz gean. Ajo, und bitte, i woit a Mineral ohne Koihnseire, oba dafia mit Zitron.”

“Ein Lese- und Lernbuch”

So nett und kurzweilig die Dialoge und Betrachtungen auch sein mögen, eine Frage drängt sich beim Lesen auf: Wozu braucht man dieses Buch in Mundart? Die Autorin nennt im Nachwort folgende Gründe: Einerseits wollte sie ein Buch für all jene schreiben, die gern einmal Prosatexte zu Gegenwartsthemen auf Wienerisch lesen möchten, andererseits sieht sie ihr Werk als “Lese- und Lernbuch” für alle, die des Wienerischen (noch) nicht mächtig sind. Kann man mit diesem Buch lernen, Wienerisch zu sprechen? Vermutlich nicht. Hilft es beim Verstehen? Auf jeden Fall.

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cover_wienerischBuchtipp: Susanne Rödl: Echt Wienerisch, unartproduktion, ISBN 978-3-901325-93-9 (SVA)

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