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Ecclestone sprach Formel-1-Fahrern Mitspracherecht ab

Bernie Ecclestone sieht Fahrer als Marionetten der Teams
Bernie Ecclestone sieht Fahrer als Marionetten der Teams
Bernie Ecclestone hat auf die Kritik der Piloten an der aktuellen Verfassung der Formel 1 mit Häme reagiert. Er sprach ihnen praktisch das Mitspracherecht ab. "Man sollte ihnen nicht einmal erlauben zu reden. Sie sollten sich ins Auto setzen und fahren", sagte der Formel-1-Geschäftsführer am Samstag in Bahrain vor Journalisten. Außerdem warf er den Fahrern Geldgier vor.
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“Welches Interesse haben die Fahrer, außer das Geld mitzunehmen aus dem Sport? Du gehst mit ihnen essen und sie bezahlen nicht mal die Rechnung”, ergänzte der 85-Jährige. “Sie können sagen, was sie wollen. Sie können nichts machen”, zitierten britische Medien den Geschäftsführer der Motorsport-Königsklasse. “Sie sagen doch nur, was ihnen die Teams sagen”, meinte Ecclestone vor dem Großen Preis von Bahrain.

Die Teams dächten, es sei ein besserer Weg, ihre Meinung zu verbreiten, weil die Leute auf die Fahrer hören. “Aber die Fahrer haben keine Stärke.” Auf die Frage, ob er einige Fahrer für Schwätzer (“windbags”) halte, antwortete Ecclestone in Bahrain gegenüber Reportern: “Einige von ihnen”.

In einem Offenen Brief an die Formel-1-Besitzer und -Entscheider hatte die u.a. vom Österreicher Alexander Wurz geführte Fahrergewerkschaft GPDA neue Strukturen gefordert. Vierfach-Weltmeister Sebastian Vettel wies als einer der drei GDPA-Direktoren in Bahrain noch einmal darauf hin, dass die Formel 1 derzeit nicht den richtigen Weg eingeschlagen habe.

Bestes Beispiel dafür war das possenhafte Qualifying von Australien. Die Fahrer hatte es vor der kurzfristigen Einführung bereits kritisiert, die Teams lehnten es nach dem ersten Versuch einstimmig ab.

Dennoch wurde es für den Großen Preis von Bahrain nicht abgeschafft. Die zuständige Kommission konnte sich nicht einstimmig darauf einigen. Danach hatte Ecclestone verkündet, man folge seinem Vorschlag. Ecclestone erteilte einem Sitz der Fahrer in der Formel-1-Kommission auch eine klare Absage: “Nein.”

Ecclestone macht die Mercedes-Dominanz für die Misere der Königsklasse mitverantwortlich. “Das Problem, das wir jetzt haben ist, dass Mercedes so gut ist. Sie qualifizieren sich als Erster und Zweiter und beenden die Rennen auf eins und zwei.”

Die Überlegenheit begann mit der Einführung der neuen sogenannten Power Units, Turbo-Motoren mit zusätzlichem Hybridantrieb. Die neuen Motoren würden die Formel 1 “langsam aber sicher zerstören”, wiederholte Ecclestone auch seine Kritik an den neuen Triebwerken. (APA)

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