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Ebola-Verdacht in Spanien nicht bestätigt

Entwarnung in Spanien
Entwarnung in Spanien
Der Ebola-Verdacht bei einem Nigerianer in Spanien hat sich am Sonntagabend nicht bestätigt. Wie das spanische Gesundheitsministerium mitteilte, ergaben Laboranalysen, dass der Mann nicht mit dem gefährlichen Virus infiziert ist. Der Mann hatte am Samstag wegen Fiebers eine Klinik in Alicante aufgesucht.


Dort wurde der Patient, der kürzlich in sein Heimatland gereist war, auf eine Quarantänestation gebracht. Frühe Ebola-Symptome wie etwa Fieber oder Durchfall können auch von etlichen anderen Erkrankungen wie etwa Malaria herrühren.

In Madrid war am Dienstag ein Spanier an Ebola gestorben. Der Geistliche hatte sich in Liberia mit dem Virus infiziert und war zur Behandlung nach Spanien ausgeflogen worden.

In Liberia sind indessen 17 Ebola-Patienten aus einer Quarantänestation geflohen. Sie hätten das Krankenhaus in einem Armenviertel der Hauptstadt Monrovia am Samstagabend mithilfe von aufgebrachten Bürgern verlassen, die zuvor in die Klinik eingedrungen seien, berichtete die Zeitung “Front Page Africa” am Sonntag. Unter den Patienten befänden sich bestätigte und Verdachtsfälle, hieß es.

Der Slum West Point, in dem sich der Vorfall ereignete, ist dicht besiedelt und liegt ganz in der Nähe des Stadtzentrums von Monrovia. In dem Viertel leben rund 75.000 Menschen. Nun wird befürchtet, dass die geflohenen Patienten weitere Menschen anstecken könnten.

Im Kampf gegen die Epidemie hat Liberia unterdessen erstmals ein noch kaum erprobtes Medikament eingesetzt. Zwei einheimische Ärzte und ein Arzt aus Nigeria erhielten seit Donnerstag das Testserum der US-Biotechfirma Mapp, teilten Mediziner in der Hauptstadt Monrovia am Samstag mit. Die Ärzte sind die ersten Afrikaner, die das Mittel bekommen.

Bisher wurden nur zwei US-Mitarbeiter von Hilfsorganisationen und ein spanischer Priester, die sich ebenfalls in liberianischen Krankenhäusern an der oft tödlichen Krankheit angesteckt haben, mit dem Serum behandelt. Der Zustand der beiden Amerikaner hat sich seitdem verbessert, der 75-jährige Spanier starb.

Angesichts des Ausmaßes des Ebola-Ausbruchs in Westafrika hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den internationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen und sich für den Einsatz noch kaum erprobter Wirkstoffe ausgesprochen. Der WHO zufolge gibt es derzeit allerdings nur zehn bis zwölf Dosen des US-Testserums. Ein zugelassenes Heilmittel gibt es bisher noch nicht. Und bis heute wurde zudem kein Ebola-Medikament oder -Impfstoff in größerem Umfang am Menschen getestet.

Liberia ist von der bisher schwersten Ebola-Epidemie am stärksten betroffen. Dort starben bereits 413 Menschen an dem Tropenvirus. Insgesamt starben an der Seuche in Liberia, Guinea, Sierra Leone und Nigeria bisher mehr als 1.140 Menschen.

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