Dekan Hubert Lenz wechselt nach 15 Jahren als Pfarrer von Nenzing nach Hard
„VN“-Heimat: Ostern naht und damit das wichtigste Fest im Kirchenjahr. Ist die Botschaft der Auferstehung heute schwieriger zu vermitteln als früher?
Dekan Hubert Lenz: Sicher ist es heute schwieriger, die Botschaft der Auferstehung zu vermitteln, weil viele Menschen gar nicht mehr in die Kirche kommen und die wunderbaren Gottesdienste der Heiligen Woche nicht mitfeiern. Dabei wissen viele gar nicht, was sie sich entgehen lassen. Wir versuchen, die Menschen über die verschiedenen Medien und modernen Kommunikationsmittel – vor allem natürlich über unsere Homepage und über Facebook – einzuladen. Ich freue mich selber schon auf die Gottesdienste, vor allem Gründonnerstag, Karfreitag und Osternacht. Das sind Gottesdienste, die sehr zu Herzen gehen und in denen wir feiern, dass sich Ostern auch heute noch ereignet. Wir erleben so viel Negatives in der Welt und auch im eigenen Leben. Da ist es ermutigend zu feiern, dass auch heute noch das Gute siegt. Auch heute noch will uns der Auferstandene begegnen. Diese wunderbare Botschaft von Ostern tut einem gut. Ich möchte alle ganz herzlich einladen, sich selber etwas Gutes zu gönnen und diese Gottesdienste mitzufeiern.
„VN“-Heimat: Gleich nach Ostern der „Weiße Sonntag“: Ist es nicht gerade die Begeisterung der Kinder für den Glauben etwas, das in Ihrer nicht immer einfachen Arbeit Motivation gibt?
Dekan Hubert Lenz: Es ist wirklich schön zu sehen, wie begeistert die Kinder sind. Von den Kindern und ihrer Freude können wir uns einiges abschauen. Es ist aber auch sehr motivierend zu sehen, dass gerade die Gottesdienste rundum Ostern mit ihren besonderen Riten auch Jugendliche und Erwachsene sehr ansprechen und berühren.
„VN“-Heimat: Mit Ende des Arbeitsjahres im Sommer verlassen Sie Nenzing als
Pfarrer. Welche Aufgabe wartet auf Sie?
Dekan Hubert Lenz: Nach 15 Jahren Nenzing ist es Zeit für einen Wechsel, für eine neue Herausforderung. Ich werde Pfarrer von Hard am Bodensee. Die Pfarre Hard ist mit seinen 12000 Einwohnern die größte Pfarre im Land. Da wartet „ghörig“ Arbeit auf mich!
„VN“-Heimat: Wie verändert sich dadurch Ihre Aufgabe als Dekan?
Dekan Hubert Lenz: Wenn ich Nenzing und damit das Dekanat Walgau/Walsertal verlasse, bin ich nicht mehr Dekan und die Dekanatskonferenz muss einen neuen Dekan wählen, der dann vom Bischof ernannt wird.
„VN“-Heimat: Verlassen Nenzing mit einem lachenden und einem weinenden Auge?
Dekan Hubert Lenz: Das trifft es sehr gut. Ich war sehr gerne hier in Nenzing. Ich habe immer ein großes Wohlwollen der Menschen gespürt. Was in Nenzing auch sensationell ist, ist die Mitarbeit der Laien. Viele Menschen tragen dazu bei, dass Nenzing wirklich eine sehr lebendige Pfarrei ist. Das habe ich immer sehr geschätzt. Jetzt freue ich mich aber auf die neue Herausforderung.
Zur Person:
Dekan Dr. Hubert Lenz
Geboren: 1965, aufgewachsen in Höchst
Beruflicher Werdegang: Theologiestudium in Innsbruck und Jerusalem, Praktikum in Tosters, 1990 Priesterweihe, 1990 bis 1995 Kaplan im Hatlerdorf, 1995 bis 1997 Doktoratstudium in Innsbruck mit Seelsorgeaufgaben in Viktorsberg und Gaschurn,
seit 1998 Pfarrer in Nenzing , seit 2003 Dekan des Dekanates Walgau/Walsertal
Hobbys: Liturgie, Jugendarbeit, Lesen, Fotografieren, Reisen