Die “Kronen Zeitung” (Mittwoch) schreibt über das Kleiner-Gutachten, es könnte eine Wende bringen – aus Insiderkreisen im Finanzministerium sei durchgesickert, dass die Expertise bei Verhandlungen mit den Bayern entscheidend werden könnten. Die Bayern müssen dem notwendigen Verkauf des Balkannetzwerks der Hypo zustimmen, der schon im August hätte erfolgen sollen. Die EU gibt den Verkauf bis kommendes Jahr vor.
Massive Bilanzfälschungen?
Allen drei Gutachten ist nach APA-Informationen gemein, dass sie sich den Kapitalbedarf bei der Hypo zum Zeitpunkt der Notverstaatlichung und damit dem weiß-blauen Ausstieg anschauen. Dem Vernehmen nach kommt das AKKT-Gutachten nicht zum Schluss einer Überschuldung, sieht aber eine Unterschreitung von Eigenkapitalvorschriften zum Ende der bayerischen Zeit in der Hypo. Laut Kleiner-Gutachten soll der zusätzliche Wertberichtigungsbedarf bei der Hypo – wie das “Format” vergangene Woche berichtet hatte – 3,6 Mrd. Euro ausmachen.
Im “Ö1”-Radio hieß es Dienstagabend zur Kleiner-Expertise, die fehlenden Milliarden legten den Schluss einer etwaigen Bilanzfälschung nahe. Kleiner kommt auch laut “Krone” zum Schluss, dass Hypo-Bilanzen, wie schon öfters gemutmaßt, zwischen 2007 und 2009 womöglich gefälscht worden sein könnten. Für die damaligen Bankverantwortlichen beider Seiten gilt die Unschuldsvermutung.
(APA)