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Drahdiwaberl-Boss Weber Ehrenzeichen-Träger

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Eine Ehrung der anderen Art fand am Mittwoch im überfüllten Stadtsenatssitzungssaal des Wiener Rathauses statt: Stefan Weber, Kopf der Polit-Schock-Band „Drahdiwaberl“, erhielt das Silberne Verdienstzeichen des Landes Wien.

Die gleiche Ehrung in Gold ging an den Musiker Christian Kolonovits. Weber nahm den Orden in einer fiktiven Polizeiuniform und mit Klobürste in der Hand in Empfang.

Es habe im Vorfeld der Verleihung zwar „die eine oder andere skeptische Stimme gegeben“, gestand Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (S). Die Begründung für die Auszeichnung sei aber der nachhaltige Einfluss, den beide „auf Musiker – aber auch auf normale Menschen“ gehabt hätten. Und schließlich bestehe die Musikstadt Wien ja nicht nur aus Mozart und Schubert.

“Stadt der Musik”

Wien sei wirklich eine „Stadt der Musik“ – hier gingen die Musiker „statt der Musik“ arbeiten, pflichtete der Weber-Laudator Peter Paul Skrepek in einer Imitation von Alt-Bürgermeister Helmut Zilk bei. Darauf startete er einen satirischen Parforce-Ritt durch das Leben des Drahdiwaberl-Bosses, beginnend beim Homo Erectus. Das Duo Kolonovits und Weber sollte die vakante Intendanz der Josefstadt übernehmen. Schließlich hätten es Künstler in Wien immer schwer gehabt: „Ich weiß, wie schwer sich meine Frau (Bezug nehmend auf Dagmar Koller, Anm.) tut, eine Künstlerin zu sein“, so das Zilk-Double.

Ernster fiel die Rede für Kolonovits aus, die DoRo-Regisseur und -Produzent Rudi Dolezal hielt. „Ich kenne im deutschen Sprachraum – und vielleicht auch weltweit – niemanden, der so gut ist, so erfolgreich, und den trotzdem alle mögen“, streute er Rosen. Die eigentliche Ansprache erfolgte dann aber mittels eines Videos, das Dolezal aus Kolonovits’ Leben zusammengeschnitten hatte.

Begleitet wurde die Feier von Musikeinlagen der Drahdiwaberl, die allerdings von einem als Polizist verkleideten Mitstreiter hinausgeworfen wurden. Zum Abschluss wurde noch ein moderater „Mulatschag“ gegeben, bei dem lediglich Reis und Papier geworfen wurde.

Dieses Ende verpasst hat die FP-Kultursprecherin Heidemarie Unterreiner. Aus Protest gegen „Niveaulosigkeiten“ verließ die dritte Landtagspräsidentin vorzeitig die Ehrung, „bevor die Tiefstniveaulatte noch weiter gesenkt werden konnte“, beschied sie in einer Aussendung.

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