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Dorotheum-Jubiläumsauktion zum Geburtstag

Alte Meister, Antiquitäten und Möbel. Am 16. und 17. Oktober werden Italien und Holland prominent vertreten sein. Die Jubiläumsauktionen zum 300. Geburtstag des Wiener Dorotheums gehen in die dritte Runde

Mit 350 Gemälden machen die Alten Meister den Auftakt, am 18. gibt es einen spartenübergreifenden Termin zu Antiquitäten, Möbel und Juwelen. In der umsatzstärksten Sparte der Alten Meister stehen Toplose wie Anthonis van Dycks „Studie zu dem Kopf eines bärtigen Mannes“ (Schätzwert 80.000-120.000 Euro), oder Antonio Carraccis „Beweinung Christi“ (120.000 bis 160.000 Euro) auf dem Programm. Einen Schwerpunkt auf die Moderne legt das Dorotheum dann in seiner vierten Jubiläumsauktion Ende November.

Ein besonderes Spitzenlos aus österreichischem Adelsbesitz ist Nicolo Bambinis „Vulkan reicht Venus einen von ihm geschmiedeten Pfeil“ (Preis auf Anfrage), das wahrscheinlich wieder in seine Heimat Italien zurückkehren wird. In italienische Gefilde entführt auch Viviano Codazzi mit einem bisher unveröffentlichten Werk, einem Architekturcapriccio mit Blick auf den Vesuv, das etwa um 1660 entstanden sein dürfte (60.000 bis 80.000 Euro). Aus Canalettos Werkstatt stammen zwei venezianische Gegenstücke: „Einfahrt in den Canale Grande mit der Salutekirche“ und „Canale Grande vom Campo San Vio aus gesehen“ (80.000 bis 100.000 Euro).

Auch Holländer sind prominent vertreten: Van Goyens Gemälde „Gehöft an einem Fluss mit Bauern beim Beladen eines Heuwagens“ (50.000 bis 70.000 Euro) ist eines der frühen Werke des Künstlers, der als einer der Begründer der modernen holländischen Landschaftsmalerei gilt. Mit dem Ganzfigurenporträt eines holländischen Kaufmannes von Hedricksz de Keyser (80.000 bis 100.000 Euro) steht es ein weiteres holländisches Toplos auf dem Programm.

Mit Ovids Lucrezia verbindet das Dorotheum mittlerweile eine Erfolgsgeschichte. 1993 wanderte Hans von Aachens „Tarquinius und Lucrezia“ in die Sammlung des Kunsthistorischen Museums, bei der Jubiläumsauktion im April sorgte Guido Cagnaccis Lucrezia mit 1,4 Millionen Euro für einen Rekordpreis und nun wartet „Tarquinius und Lucrezia“ von Antonio Bellucci auf seinen neuen Besitzer (20.000 bis 30.000 Euro).

Ein besonderes Stück aus den Wunderkammern der Wissenschaft gibt es am 18. Oktober mit einer Armillarsphäre von Christian Carl Schindler zur Darstellung der Bewegung von Himmelskörpern. (Um 1710, 50.000 bis 80.000 Euro). Das Spitzenlos der Möbel-Offerte ist ein Wiener Biedermeier-Psychenstandspiegel um 1820, der mit einem prunkvollen Rahmen für einen Schätzwert von 24.000 bis 28.000 Euro sorgt.

Bedeutende Skulpturen werden vor allem mit Madonnen geboten, beispielsweise einer französischen aus dem Raum Elsass-Lothringen um 1330 (56.000 bis 60.000 Euro), sowie einer aus der Werkstatt Tilman Riemenschneiders um 1520, mit reichhaltig drapiertem Gewand (80.000 bis 120.000 Euro). Aus dem Wiener Biedermeier stammt auch ein Toplos der Antiquitäten-Offerte, eine Laterndluhr, die auf 40.000 bis 50.000 Euro geschätzt wurde. Geschichtsträchtig ist ein Paar Deckelpokale (45.000 bis 80.000 Euro), das Kronprinz Rudolf und seine Frau Prinzessin Stephanie dem belgischen König Leopold II. schenkten und mit seinem Wappen verzieren ließen.

Moderner geht es in der vierten Runde der Jubiläumsauktionen zu. Von 26. bis 30. November werden Gemälde des 19. Jahrhunderts, der Klassischen Moderne, der Zeitgenössischen Kunst, Jugendstilwerke sowie Möbel, Silber, Juwelen und Armband- und Taschenuhren angeboten.

 

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