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Do It Yourself: Haare färben mit Henna

Natürliche Farben in warmen Tönen - das kann man mit Henna spielend erreichen.
Natürliche Farben in warmen Tönen - das kann man mit Henna spielend erreichen. ©sabine meyer / pixelio.de
Für all jene, die ihrem Haar einen neuen Farbglanz verleihen wollen, dabei aber nicht auf chemische Produkte zurückgreifen möchten, gibt es eine effektive pflanzliche Alternative: Henna, ein Färbemittel, das bereits seit Jahrhunderten angewandt wird. VIENNA.AT hat den Test mit der Pflanzenhaarfarbe gemacht und erklärt, was man bei der Anwendung beachten sollte.
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Eine Haarfarbe, die das Haar nicht strapaziert  – im Gegenteil, sie sorgt für mehr Volumen und Glanz und pflegt bis in die Spitzen. Das verspricht Pflanzenhaarbe auf Henna-Basis. Natürlich ist da schon etwas dran: Herkömmliche Haarfarben oder Tönungen aus der Drogerie, aber auch beim Friseur, enthalten oft problematische Substanzen: PTD, PPD oder Resorcin können allergische Reaktionen auslösen, die meisten Farben sind zudem auf Basis von Wasserstoffperoxid. Man muss kein Wissenschaftler sein, um zu wissen, dass das eine Chemiekeule für die Haare ist.

Henna: Pflanzliche Alternative

Bereits seit Jahrhunderten wird Henna wegen seiner färbenden Wirkung benutzt. Aber was genau ist nun Henna? Dabei handelt es sich um einen Farbstoff, der aus den Blättern des Hennastrauches (dem so genannten Lawsonia inermis) gewonnen wird. Wesentlicher Bestandteil von Henna ist das Pigment Lawson, das für die charakteristische Farbe verantwortlich ist – und zu dem es immer wieder Diskussionen gab, da bei Henna-Tattoos auch schon einige gesundheitschädlichen Folgen gekommen ist. In seiner rein pflanzlichen Zubereitung gilt der Stoff in Henna-Haarfarbe aber als unbedenklich.

Vorsicht, auch bei Henna gilt: Es allergische Reaktion ist dennoch möglich! Tipp: Auch wenn das Mittel per se die Haare nicht angreift, sollte man bei einer ersten Anwendung auf jeden Fall eine Teststrähne zuerst färben – auch, um den Farbton zu überprüfen. Denn Henna ist keine Tönung, sondern färbt wie jede andere Haarfarbe dauerhaft.

DIY: Haare färben mit Henna leicht gemacht

Mittlerweile bieten bereits zahlreiche bekannte Biokosmetik-Marken pflanzliche Färbemittel an, so etwa Lush, Logona oder Sante. Für den Test haben wir uns für einen Rot-Ton der Marke Khadi entschieden, die von Ökotest auch mit “Sehr gut” bewertet wurde.

Was Sie sonst noch brauchen? Eine große Schüssel zum Anrühren, einen Löffel zum Rühren, die Schutzhandschuhe aus der Packung (wichtig!) und kochendes Wasser. Tipp: Wenn Sie zur Mischung heißen Schwarztee oder kochenden Rotwein beifügen, können Sie einen dünkleren Ton erzielen. Henna-Rot bekommt nämlich meist einen eher hellen, warmen Kupferton.

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Fröhliches Anmischen der Farbe

Der erste Schritt ist das Anrühren bzw. -mischen des Hennapulvers. Kaum zu glauben, aber genau dieses grünliche Pulver zaubert später den Rotton in die Haare.

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Es wird immer ein kleiner Teil aus der Packung in die Schüssel geschüttet, dann mit etwa heißem Wasser übergossen und mit dem Löffel durchgerührt, bis das Ganze eine sämige Konsistenz hat. Dazu kann man wahlweise den heißen Rotwein oder Schwarztee dazugeben. Der Vorgang wird wiederholt, bis der gesamte Packungsinhalt angemischt wurde.

Tipp: Bei Henna kann man auch Farbtöne zu einem individuellen Ton vermischen, zum Beispiel Rot mit etwas Schwarz oder Blond mit etwas Rot. Der Fantasie sind im Prinzip keine Grenzen gesetzt, nur sollte man auf jeden Fall dann zuerst eine Probe-Strähne färben, um sich das Ergebnis anzusehen!

Im Haar verteilen – und wirken lassen

Ist das Ganze mal angerührt, gleicht der Inhalt der Schüssel einer großen Portion Gatsch – optisch also eindeutig auf Pflanzenbasis. Auch der Geruch erinnert an feuchte Erde, anfangs wohl etwas gewöhnungsbedürftig, aber immerhin nicht so ein stechend-beißender Ammoniak-Geruch wie bei chemischen Farben.

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Dann wird das Mittel im Haar verteilt, Strähne für Strähne. Ziehen Sie davor auf jeden Fall die Handschuhe an und evakuieren Sie etwaige Teppiche, den Henna zieht schnell ein und verfärbt kräftig. Auch auf der Haut hinterlässt es, sobald eingetrocknet, Spuren, aber keine Sorge, die sind nicht dauerhaft. Tipp: Das Henna sollte rasch nach dem Anmischen aufgetragen werden, denn die Wärme ist wichtig, damit die Farbe intensiver wird. Verwenden Sie beim Auftragen einen Pinsel aus dem Friseurbedarf und einen Kamm, um die Strähnen gut abzuteilen.

Die Masse ist etwas schwieriger aufzutragen als herkömmliche Haarfarbe, da sie schnell eintrocknet. Es braucht also etwas mehr Zeit und ein wenig Geduld, bis das Ganze schön verteilt ist. Ist das mal geschafft, lässt man die Farbe zwei Stunden lang einwirken. Tipp: Decken Sie die Farbe am Kopf mit Alufolie ab und wickeln Sie noch ein Handtuch drum herum, damit das Ganze warm bleibt. Lassen Sie die Farbe – je nach gewünschtem Ergebnis – eine halbe bis zwei Stunden einwirken.

Natürliches Rot ohne Chemie

Dann gehts ans Auswaschen – und auch hier gilt es, sorgsam und geduldig vorzugehen, denn das Henna ist eingetrocknet und braucht eine Weile, bis es draußen ist. Das Gefühl ist im Prinzip wirklich so, als würde man sich Erde aus den Haaren waschen. Tipp: Verwenden Sie nur wenig oder kein Shampoo zum Auswaschen, sondern danach lieber eine Pflegespülung. Optimal wäre eine Bio-Spülung, die ebenfalls frei von chemischen Inhalten ist – darauf weisen einige Henna-Marken auch explizit hin, damit die Wirkung der Farbe nicht beeinträchtigt wird.

Hat man bereits rote Farbe im Haar gehabt, wird diese durch das Henna schön aufgefrischt. Das Haar glänzt und fühlt sich tatsächlich fülliger an.

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Fazit: Henna zaubert warme, schöne Farbreflexe und deckt auch graue Haare ab. Wer eine knallige neue Farbe erwartet, wird enttäuscht sein, denn das Ergebnis ist dezenter als bei chemischen Farben – wirkt dafür aber wesentlich natürlicher! Wir sind nach dem Test zufrieden mit dem Farbergebnis. Auch das Anrühren und Mischen macht Spaß, man braucht allerdings ausreichend Zeit dafür. Das Auftragen und Auswaschen ist etwas umständlicher als bei herkömmlicher Haarfarbe. Dafür bekommt man ein natürlich-schönes Farbergebnis, ohne die Haare zu strapazieren.

Mehr zum Thema: 10 Tipps für natürlich schönes Haar.

Red./(ABE)

 


Bedenkliche Inhaltsstoffe: Getestete Haarfärbemittel fallen allesamt durch – weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/panorama/Bedenkliche-Inhaltsstoffe-Getestete-Haarfaerbemittel-fallen-allesamt-durch-id22798081.html

Bedenkliche Inhaltsstoffe: Getestete Haarfärbemittel fallen allesamt durch – weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/panorama/Bedenkliche-Inhaltsstoffe-Getestete-Haarfaerbemittel-fallen-allesamt-durch-id22798081.html,(ABE)
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