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DIF-Talk der Casinos Austria: "Und der Rock lebt doch"

Die Casinos Austria luden zDie Casinos Austria und die DIF-Organisatoren luden zum Talk über Rock.um Talk über Rock.
Die Casinos Austria luden zDie Casinos Austria und die DIF-Organisatoren luden zum Talk über Rock.um Talk über Rock. ©Andreas Müller
Donnerstagabend luden die Casinos Austria und die Organisatoren des Donauinselfests zum sechsten Kultur-Talk zum Thema "Ist der Rock am Ende?" auf die Wiener Summerstage.

“Ist der Rock am Ende?” Diese Frage stellte Niki Fuchs, Marketingleiterin des Radiosenders 88.6 und “Addicted to Rock”-Mastermind, den sechs renommierten Experten der heimischen Musikbranche beim sechsten Casinos-Austria-Kultur-Talk auf der Wiener Summerstage.

Das bunt gemischte Podium rund um Casinos-Austria-Vorstandsdirektor Dietmar Hoscher und Planet-Music & Media-Boss Josef Sopper sowie den Musikern Roman Gregory, Max Testory, Annett Thoms und Judith “Judy” Frank kam zwar zu keiner zündenden Idee wie man den Rock in Österreich wiederbeleben könnte, es wurde aber einstimmig beschlossen dass “der Rock doch noch lebt”.

“Der Rock ist nicht am Ende”

“Ganz nach dem diesjährigen Motto ‘Meine Stadt, mein Fest’ legen wir den Fokus des diesjährigen Donauinselfests auf österreichische Musik und möchten auch die Vielfältigkeit aller Musik-Genres abdecken und uns musikalisch weiterentwickeln. Fakt ist, dass die Musikrichtungen immer mehr verschmelzen und eine eindeutige Zuordnung immer schwieriger wird. Unsere Erfahrung zeigt, dass der Rock nicht am Ende ist”, begrüßte Donauinselfest-Projektleiter Thomas Waldner die Gäste.

“Schon in den 1970er-Jahren galt der Rock mit dem Aufkommen des Punk als tot, überholt und museal. Damals wie heute ist diese Aussage nicht ganz richtig. Es stimmt jedoch, dass immer weniger Protagonisten der alteingesessenen Rockszene – altersbedingt – auf den Bühnen der Welt präsent sinde, stellte Hoscher klar.

Der Casinos-Boss ist nicht nur seit Jahrzenten als Musikjournalist und Buchautor tätig, sondern zeichnet auch als künstlerischer Leiter des Vienna Blues Spring Festivals verantwortlich. Als Mitglied zahlreicher Fachjurys und Erfinder der Casinos-Austria-Music-Line gilt er als Experte und Förderer von Musikprojekten abseits des Mainstreams.

Die Musikwelt im Umbruch

“Solange es Strom gibt, wird es auch Rock geben”, steht für Sopper, der schon seit 1981 als Urgestein der österreichischen Musikbranche dabei ist und schon seit 1985 bis heute beim Donauinselfest und beim Maifest mitwirkt, fest. Bereits 1986 durfte er den ersten Rock auf der Insel mit Iron Maiden miterleben und wurde zeitgleich leitender Vorstand der vereinigten Österreichischen Musikförderer.

Testory übt mit seinem Statement‚ der Rock sei noch lange nicht am Ende, aber die Branche arbeite stetig und fleißig an seinem Untergang, Kritik an der heimischen und internationalen Musikbranche, die sich momentan im Umbruch befindet. Leider bedienen die Mainstream-Medien nur die Industriemusik aber es wird sich auch hier eine Gegenbewegung bilden.

Testory ist seit 1988 international als Sänger, Autor, Komponist, Gitarrist, Musikproduzent, Darsteller und Sprecher tätig. Seit 2010 betreibt er sein eigenes Musiklabel “Delicous Releases” als akustischer Feinkostladen und idealistischer Gegenpol zur Industriemusik. Er wirkte unter anderen bei der Fernsehserie “Highlander” und “Dark World” mit und ist seit 2011 Leadsänger und Gitarrist der Band “Die Kammer”.

Gregory kritisiert allgegenwärtige Mainstream-Präsenz

Allroundtalent Gregory macht sich seit 1990 als Frontmann und Mastermind des provokanten Ensembles Alkbottle einen Namen in der Musikbranche. Unter anderem war Gregory auch als Sprecher und Autor bei Antenne Wien und Hitradio Ö3 tätig und wirkte als Darsteller in TV-Produktionen mit. Seit 2004 begeistert er mit seinem Solo-Musikkabarettprogramm als Wien Martin das Publikum und interpretiert Klassiker von Dean Martin auf ur-wienerische Art neu.

“In Österreich hatte Rockmusik noch nie eine namhafte Stellung. Heutzutage spielen alle Radiosender dieselbe Mainstream-Musik, die nur eine Zielgruppe bespielt. Rockbands werden in Österreich trotz des vorhandenen Kulturbudgets und der öffentlichen Kulturbetriebe nicht gefördert. In Österreich fehlt es an einem Rock-Radiosender und einem Rockfest. Rock ist das Genre, das die meisten Fans weltweit begeistert – wir brauchen in Österreich nur die passende Plattform dafür”, kritisiert Gregory die momentane Lage.

Abschließend waren sich die Diskutenten einig, dass das Genre Rock sowohl in Österreich als auch weltweit noch nicht am Ende ist. Durch neue Technologien eröffnen sich auch neue Finanzierungsmöglichkeiten für Künstler. Der Rock hat innerhalb der letzten zehn Jahre viele Rückschritte gemacht und kleine Rockfestivals und Bands geraten immer mehr in den Hintergrund oder lösen sich komplett auf. Der Rock müsse der jungen Zielgruppe durch verschiedene Kommunikationskanäle wieder näher gebracht werden, wenn die Musik wieder gesehen und gehört wird, wird der Rock auch wieder erfolgreich sein.

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