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Die sieben skurrilsten Meldungen: Nummer 5 wird dich zum Staunen bringen

©Witzige Zeitungsmeldungen! - ANNO/Österreichische Nationalbibliothek, DPA, APA
Die Leser von ANNO - das ist der virtuelle Lesesaal der Nationalbibliothek - haben die skurrilsten Meldungen aus 400 Jahren zusammengetragen. Darunter: Eine kurze Annonce zum „Gummibusen“, ein Bericht zur „Missglückten Strangulierung eines Elefanten“ - und die verblüffende Rettung eines jungen Vorarlbergers.
Historische österreichische Zeitungen und Zeitschriften online

1. Damenbusen aus Gummi

Illustrirte Zeitung, 4. März 1871

Die „Illustrirte Zeitung” enthält wörtlich folgendes Inserat: ,,Notiz für Damen. Denjenigen geehrten Damen, bei denen die Brustbildung keine starke ist, empfehl ich als das allerneueste: Gummibusen, welche je nach der zu wünschenden Brustweite aufgeblasen werden können und die schönste Busenform repräsentiren. Diese Gummibusen sind sehr dauerhaft, leicht anlegbar und geniren den Körper in keiner Hinsicht. Gegen Nachnahme von 3 Thaler, versende ich solche verzollt.”

Ein modernes Silikon-Implantat - DPA
Ein modernes Silikon-Implantat - DPA ©Ein modernes Silikon-Implantat – DPA

2. Türkischer Bartwuchs-Balsam

 Das interessante Blatt, 25. Juni 1896

Erzielt mit auffallend schnellem Erfolge einen strammen Schnurrbart,
den Stolz jedes Jünglings.

Das türki - Österreichische Nationalbibliothek
Das türki - Österreichische Nationalbibliothek ©Werbe-Anzeige für den türkischen Bartwuchs-Balsam anno 1896 – ANNO/Österreichische Nationalbibliothek

3. Missglückte Strangulirung eines Elephanten

Innsbrucker Nachrichten, 31. August 1889

Im zoologischen Garten in Berlin sollte dieser Tage ein bösartiger gefährlicher Elephant durch den Strang hingerichtet werden. Dem Thiere wurde eine Schlinge aus einem 3/4-zölligen Drahtseile um den Hals gelegt und das Drahtseil durch einen eisernen Ring aus dem Käfig ins Freie geführt, wo 42 Mann mit Flaschenzügen die Schlinge zuzuziehen versuchten. Aber schon beim ersten Versuch’ drückte der Elephant so stark gegen das Drahtseil, daß es brach, und promenirte dann gemüthlich, als ob nichts geschehen wäre, in seinem Käfig hin und her. Die Tödtung wurde vorläufig aufgegeben, bis ein probateres Mittel gefunden ist.

Der
Der "Elephant" ging anschließend "promeniren" - APA ©Der “Elephant promenirte” nach der missglückten Strangulation in seinem Käfig – APA

 4. Der “Bimpf” – das jüngste Wiener Schimpfwort

Neues Wiener Journal, 14. Januar 1900

So ein letztes Product der schöpferischen Volksseele stellt die Bezeichnung „Bimpf” vor. Das neue befremdliche Wort wird auf einmal zur wahren Wiener Epidemie. Aber nicht zur Endemie! Es kann sich in diesem Boden nicht virulent er erhalten. Jetzt gilt es als haute nouveaute und in einem halben Jahre schon als veraltet und von einer neuen „Creation” überholt, und kein wirklich moderner Wiener, der mit seiner Zeit vorwärts zu schreiten gewöhnt ist, wird ihm mehr die Ehre des täglichen Gebrauchs erweisen.

Ein süßer
Ein süßer "Pimpf" - APA ©Heute wird “Pimpf” auch als Kosenamen für ein niedliches Kind verwendet – APA

5. Kuhschwanz rettet Vorarlberger Kind vor Raubvogel

 Vorarlberger Volksblatt, 13. Juni 1892

Kanisfluh, 13. Juni. Letzte Woche stürzte sich bei Schnepfau im Vorsäß Sumberg ein Raubvogel auf einen zehnjährigen Knaben und hätte ihn entführt, wenn der Knabe nicht — gerade bei einer Kuh stehend — den Schwanz derselben
noch hätte erfassen können.

Ohne Kuhschwanz wäre der Junge abgehoben - Ludwig Berchtold
Ohne Kuhschwanz wäre der Junge abgehoben - Ludwig Berchtold ©Ohne Kuhschwanz wäre der Junge abgehoben – Ludwig Berchtold

6. Gegen blasses Aussehen: “Don Juan”

 Das interessante Blatt, 4. Juli 1918

Eine Flasche “Don Juan” verdeckt Sonnensprossen und blasses Aussehen und gibt sofort einen sonnenverbrannten Teint. Gesetzlich geschützt und ärztlich anerkannt.

Die Annonce zum Bräunungsmittel anno 1918 - Österreichische Nationalbibliothek
Die Annonce zum Bräunungsmittel anno 1918 - Österreichische Nationalbibliothek ©Die Annonce zum Bräunungsmittel anno 1918 – ANNO/Österreichische Nationalbibliothek

 7. Finanzielles Fiasko in Mexiko

Wiener neueste Nachrichten, 4. Februar 1941

Der Hetzfilm Chaplins “Der Diktator” erlebte auch in Mexiko das größte finanzielle Fiasko.

Anmerkung: Den Nazis war die Chaplin-Parodie natürlich ein Dorn im Auge und durfte im Dritten Reich nicht ausgestrahlt werden. Ob Adolf Hitler sich den Film angesehen hat, ist nicht bekannt.

Charlie Chaplin parodierte mit seinem Film Adolf Hitler und den Nationalsozialismus - AP
Charlie Chaplin parodierte mit seinem Film Adolf Hitler und den Nationalsozialismus - AP ©Charlie Chaplin parodierte mit seinem Film Adolf Hitler und den Nationalsozialismus – ANNO/Österreichische Nationalbibliothek

Über ANNO

ANNO ist der virtuelle Zeitungslesesaal der Österreichischen Nationalbibliothek. Die Bibliothek digitalisiert ihre Bestände, die bis ins Jahr 1586 zurückreichen.

Unter anno.onb.ac.at kann in historischen österreichischen Zeitungen und Zeitschriften online geblättert und gelesen werden. 

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