Es handelt sich bei “Die Nacht im Zwielicht” nicht um eine historisch geordnete Schau, auch Themen und Motiven folgt sie nur am Rande. Das assoziative Gesetz der Konfrontation zieht sich quer durch die Epochen, statt kunsthistorischen Wandtexten sind sie mit Gedichten zur Nacht beschrieben. Eine traumähnliche Logik führt Philipp Otto Runge und Gerhard Richter zusammen, Caspar David Friedrich und Gerhard Rühm, Hans Makart und Anselm Kiefer, Arnold Schönberg und Markus Schinwald, Alfred Kubin und Birgit Jürgenssen.
Belvedere zeigt selten ausgestellte Werke
Orientiert haben sich die Kuratoren zunächst an den Beständen des Belvedere. “Da sind 70 Werke zu sehen, die bisher nie oder nur ganz selten ausgestellt wurden”, betonte Museumsdirektorin Agnes Husslein-Arco. Dunkle und hellere Preziosen, “die eigentlich nicht verborgt werden”, finden sich außerdem zuhauf in den mehr als 200 Leihgaben. Ein Schwerpunkt gilt der Fotografie, “dem Medium, das aus der schwarzen Box kommt”, so Borchhardt-Birbaumer. Die “künstlichen” Nächte des Kinos, des Theaters oder der U-Bahn werden ebenso thematisiert wie die “Zerstörung der Nacht” durch die konsequente Erleuchtung des urbanen Raums. Spezialisten aus Psychoanalyse, Philosophie und Astronomie wurden einbezogen, haben Beiträge gestaltet und Fragen nach der Nacht außerhalb unserer Welt gestellt. (APA)
“Die Nacht im Zwielicht. Kunst von der Romantik bis heute” wird vom 24. Oktober 2012 bis 17. Februar 2013, täglich von 10 bis 18 Uhr (Mittwoch bis 21 Uhr) im Belvedere gezeigt.