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Die faire Modewelt in Wien: Eine Auswahl an Shops mit fairer Kleidung

©VIENNA.at Holzinger
Lange verband man mit fairer Mode das Bild von jutesackähnlichen Kleidern. Diese Zeiten sind vorbei. Gerade in Wien gibt es etliche Shops, die faire Mode verkaufen, die nicht nach öko aussieht. VIENNA.at hat mit der Betreiberin eines solchen Geschäfts gesprochen und eine Liste an Shops mit fairer Mode in Wien zusammengestellt.
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Wer in Wien nach Geschäften mit fairer Mode sucht, wird vor allem im siebten Bezirk fündig. In der Neubaugasse befindet sich seit 2008 auch der kleine Modeshop ebenBERG. Wir haben mit Besitzerin Laura Ebenberg über Mode und darüber gesprochen, was faire Kleidung mit Bioessen zu tun hat.

VIENNA.at: Sie betreiben das ebenBERG jetzt seit 2008. Wie kam es, dass Sie faire Mode verkaufen wollten?

Laura Ebenberg: Ich war auf einer Modeschule. Wenn man Mode lernt, lernt man, wie es in der Branche zugeht, wie gefärbt wird. Aber es gab damals keine Alternative. Es ist halt echt arg. Traditionelle Mode ist außen hui und innen pfui. Das fängt an bei magersüchtigen Models bei uns und geht bis hin zu den Färbeprozessen in den Produktionsländern, wo die Leute nur 35 Jahre alt werden, weil das alles so giftig ist. Und das fand ich alles so widerlich, dass ich jahrelang nichts mit Mode gemacht habe. Dann hat es mich wieder ein bisschen zurückgezogen. Und dann hab ich nach Alternativen zur konventionellen Mode gesucht. Bei der Mode verhält es sich wie beim Essen, wenn man gute Zutaten nimmt, kann man ein schönes Produkt machen. Es gibt Alternativen und die habe ich dann gefunden.

VIENNA.at: Sehen Sie, dass es ein Umdenken bei den Konsumenten gibt? Ist faire Mode jetzt “in”?

Ebenberg: Ich merke schon, dass viele Konsumenten, die zu mir reinkommen, umgedacht haben oder am Umdenken sind. Das Umdenken nimmt schon zu. 2008 musste ich noch jedem, der ins Geschäft kam, erklären, was Biobaumwolle ist. Das ist jetzt nicht mehr so. Wenn ich sage, die Kleidung ist bio und fair, weiß jeder, was das ist. Also da muss sich etwas getan haben.  Auch bei den Labels gibt es ein Umdenken. Vor acht, zehn Jahren, war faire Mode noch kein Thema. Da haben die großen Brands die kleinen Biolabels noch ausgelacht. Die lachen jetzt nicht mehr. Die haben jetzt alle ein bisschen den Fuß drinnen, weil sie vorm Konsumenten Angst haben. Die haben Angst, dass die Konsumenten nicht mehr bei ihnen einkaufen.

VIENNA.at: Was läuft Ihrer Meinung nach generell in der Modebranche falsch?

Ebenberg: Wie gehabt: Ausbeutung, Gift. Gift in den Flüssen. Die Firmen, die unsere Erde verseuchen. Textilhandel ist massiv daran schuld, wie es auf der Erde ausschaut.

VIENNA.at: Was würden Sie den Konsumenten raten? Was können sie selbst tun?

Ebenberg: Weniger ist mehr. Wenn man was Neues kauft, dann schauen, wo kommt das her und ob es halbwegs gut produziert ist. Ansonsten einfach weniger konsumieren. Secondhandkleidung kaufen oder zum Beispiel Kleidung tauschen.

VIENNA.at: Faire Kleidung ist ja doch eher teuer. Das kann sich nicht jeder leisten…

Ebenberg: Ich finde faire Kleidung nicht extrem teuer. Aber die Preise können mit Discountern nicht mithalten. Wenn man H&M, Zara, Primark und solche Discounter gewohnt ist, dann empfindet man das als teuer. Wenn man aber immer schon Markenkleidung gekauft hat, dann sind die fairen Kleidungsstücke eher mittelpreisig. Aber natürlich ist es teurer, weil es ein gerechter Preis ist. Das Problem an den Drei-Euro-T-Shirts ist: irgendwer zahlt den Preis. Dann zahlt ihn vielleicht nicht der Konsument, aber dann zahlt ihn die Näherin, weil sie ihr Kind nicht in die Schule schicken kann.

VIENNA.at: Wie wird sich die Modebranche Ihrer Meinung nach entwickeln? Gibt es einen Trend weg von der Fast-Fashion, hin zur Slow-Fashion?

Leider muss ich sagen, ich sehe, dass die Slow-Fashion wächst – aber leider wächst die Fast-Fashion auch. Aber mit der Mode ist es ja wie mit dem Essen. Früher gab es halt nur die Reformhäuser, die Bio angeboten haben. Vielleicht sind wir faire Modegeschäfte heute die Reformhäuser. In Zukunft muss die faire Mode aber überall rein. Genauso, wie es beim Billa und beim Hofer jetzt auch Biolebensmittel gibt.

Shops mit fairer Mode in Wien:

VIENNA.at Holzinger
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Für alle, die sich in der fairen Modewelt umsehen möchten, haben wir eine Auswahl an Geschäften mit Fairer Mode in Wien zusammengestellt.

6. Bezirk

Anukoo

Das Label Anukoo verkauft Fairtrademode.
Adresse: Gumpendorfer Straße 28

Anzüglich

Faire Mode auf Basis von Biobaumwolle aus Peru.
Adresse: Theobaldgasse 9/1b

7. Bezirk

Bloempje

Im Bloempje gibt es fair produzierte Mode für Damen und Kinder.
Adresse: Burggasse 31/2

Shakkei

Shakkei führt elegante Mode für Damen und Herren.
Adresse: Burggasse 43-45

ebenBERG

Der Store in der Neubaugasse im siebten Bezirk bietet eine Auswahl an fairen Labels, wie Armed Angels, an.
Adresse: Neubaugasse 4, 1070 Wien

Soulgoods

Fair produzierte Basics und Taschen werden bei Soulgoods verkauft.
Adresse: Neubaugasse 46

Moronski

Das Wiener Modelabel Moronski bringt zweimal jährlich eine Kollektion heraus.
Adresse: Neubaugasse 7

Die Piratin hat den besten Stoff

Faire Mode für Damen, Herren und Kinder wird bei der “Piratin” verkauft.
Adresse: Neubaugasse 75

Buntwäsche

Nachhaltige, bunte Mode wird bei Buntwäsche verkauft.
Adresse: Kaiserstraße 52

Göttin des Glücks

Kräfitge Farben, asymetrische Linien und runde Formen sind typisch für die Mode von Göttin des Glücks.
Adresse: Kirchengasse 17

Zerum

Fair gehandelte Biomode gibt es im Zerum zu kaufen.
Adresse: Kirchengasse 13

Aurin – Spaceland

Alternative Biomode findet man in diesem Shop.
Adresse: Kirchengasse 25-27

Combinat

Faire Mode direkt beim MuseumsQuartier gibt es im Combinat.
Adresse: Museumsplatz 1

Wiener Konfektion

Handgefertigte Mode aus Wien wird hier angeboten.
Adresse: Siebensterngasse 20

8. Bezirk

Pagabei

Biokleidung für Kinder findet man bei Pagabei.
Adresse: Josefstädter Straße 20

Muso Koroni

Vegane Kleidung, Schuhe und Accessoires werden bei Muso Koroni verkauft.
Adresse: Josefstädter Straße 33

WienerKind

Faire Mode für die ganze Familie gibt es in diesem Store.
Adresse: Piaristengasse 10

Cadé

Mode aus Naturtextilien in Bio-Qualität wird bei Cadé angeboten.
Adresse: Strozzigasse 25

9. Bezirk

Green Ground

Verschiedenste Labels, die faire Mode produzieren, findet man im Green Ground-Shop.
Adresse: Servitengasse 11

14. Bezirk

Tout Rikiki

Wer nach fairer Kindermode sucht, wird bei Tout Rikiki fündig.
Adresse: Penzinger Straße 39

15. Bezirk

Die Schwalbe

Der Shop verkauft faire Mode und Accessoirs
Adresse: Reindorfgasse 38

16. Bezirk

Siebdruckeria

Bunte, fair produzierte Shirts findet man bei der Siebdruckeria am Yppenplatz.
Adresse: Yppenplatz 3

Vega Nova

Vega Nova verkauft ökologische Schuhe.
Filialen: Josefstädter Straße 63, Westbahnstraße 12, Margaretenstraße 82

Weltladen

Im Weltladen gibt es faire Mode
Filialen: Lichtensteg 1, Rennweg 85, Mariahilferstraße 8, Lerchenfelder Straße 18-24, Schwarzspanierstraße 15, Stammersdorfer Straße 116-120

Popolini

Bei Popolini findet man Biogewand fürs Baby.
Filialen: Otto-Bauer-Gasse 17, Schuhfabrikgasse 17
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