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Die Brigittenau: Eine kleine Insel in Wien

Das Amtshaus des 20. Wiener Gemeindebezirks.
Das Amtshaus des 20. Wiener Gemeindebezirks. ©vienna.at
Die Brigittenau ist vor allem bekannt für ihren Millenium Tower und die Gewässer in unmittelbarer Umgebung. Erfahren Sie hier, was der 20. Wiener Gemeindebezirk noch zu bieten hat.

25 Brücken führen in die Brigittenau. Notwendig sind diese, da der 20. Bezirk gemeinsam mit der Leopoldstadt auf einer Insel zwischen Donau und Donaukanal beheimatet ist.

Die Untere Werd mit ihren Auen wird zu Wien-Brigittenau

Die Brigittenau entstand aus den Gebieten Wolfsau, Schottenau und Taborau. Der Name wurde dem Stadtteil bereits mit Bau der Brigittakapelle, benannt nach der heiligen Brigitta, Mitte des 17. Jahrhunderts gegeben – also noch lange vor Bezirksgründung. Der Name blieb auch nach Abspaltung der Leopoldstadt im Jahre 1900 bestehen, als aus der Brigittenau und Teilen des kreativ benannten Dorfes Zwischenbrücken der 20. Wiener Gemeindebezirk entstand. Wenig einfallsreicher, aber in jedem Fall genauso sinnvoll beschreibend wurde der Bereich von den Wienern ursprünglich “Untere Werd” genannt – abstammend von Werden, das so viel heißt wie “Flussinsel”.

Flächendeckende Bezirkseinteilung

Mit 1,4% Anteil am Wiener Stadtgebiet ist der 20. ein vergleichsweise kleiner Bezirk. Wiederum gering fällt der Grünflächen-Bereich der Brigittenau aus. Den Bewohnern wird auf diesen 9% der Fläche allerdings umso mehr geboten: Das Flussufer des Donaukanals lädt Spaziergänger, Läufer und Radler gleichermaßen dazu ein, ihre Freizeit in der Brigittenau zu verbringen. Groß ist das Angebot auch für die Kinder des Bezirks: Hier gibt es überdurchschnittlich viele und große Spielplätze.

Wenig überraschend ist der Gewässeranteil mit einem Fünftel der Brigittenauer Bezirksfläche sehr hoch. Nur der Nachbarbezirk, die Leopoldstadt, kann davon noch mehr bieten. Etwas weniger erwarten würde man wohl die dichte Besiedelung des 20. Bezirks. Mit knapp 85.000 Menschen wohnen fünf Prozent aller Wiener in der Brigittenau. Damit ist mehr als das Dreifache der anteiligen Bezirksfläche belegt. In den kommenden Jahren soll sich die Zahl der Bewohner sogar nochmals um rund ein Viertel erhöhen. Da so viele Menschen auch befördert werden wollen, steht ein Drittel des Bezirks als Verkehrsfläche zur Verfügung. Untergebracht sind die Brigittenauer in einer durchschnittlich 61 Quadratmeter großen Wohnung, wovon etwa 31m² jeder Person zur Verfügung stehen. Der 20. Bezirk bildet damit das wienweite Wohnflächen-Schlusslicht.

Der kleine 20. Gemeindebezirk mit seinen großen und langen Einrichtungen

Neben dem Nordwestbahnhof und drei Naturdenkmälern ist vor allem der Millenium Tower sehr bekannt im 20. Wiener Gemeindebezirk. Bis zur Fertigstellung des DC-Towers im vergangenen Jahr war der Turm seit seiner Fertigstellung im Jahr 1999 der höchste Wolkenkratzer Österreichs. Im Inneren des Gebäudes erwartet die Anwohner ein vielseitiges Angebot von Unterhaltungs- und Einkaufsmöglichkeiten, über Büroeinrichtungen bis hin zu Wohnräumlichkeiten. Zu finden ist der Komplex am Handelskai, einer der längsten Straßen Wiens.

Bruno Kreisky & rote Zungen: Wissenswertes aus der Brigittenau

  • In den Räumlichkeiten des heutigen Brigittenauer Gymnasiums in der Karajangasse befand sich 1938 ein Gestapogefängnis. Zu Hunderten wurden die Häftlinge hier in Klassenräumen untergebracht – darunter auch Bruno Kreisky und Fritz Grünbaum.
  • Die untere Hälfte des Brigittenauer Wappens ziert eine rote Zunge umringt von einem Heiligenschein. Damit vertritt der Heilige Johannes Nepomuk als Brückenpatron symbolisch die ursprüngliche Gemeinde Zwischenbrücken. Die Zunge steht für die Verschwiegenheit des Priesters. Zudem heißt es, die Zunge des Märtyrers sei bei Öffnung seines Grabes unversehrt gewesen, obwohl der restliche Körper bereits skelettiert war.
  • Der 20. Wiener Gemeindebezirk ist seit jeher in roter Hand. Seit 2008 wird Wien-Brigittenau von seinem Bezirksvorsteher Hannes Derfler vertreten.

Bezirksvorsteher: Hannes Derfler (SPÖ)
Wohnbevölkerung (1.1.2014): 84.305
Durchschnittsalter (1.1.2014): 39,4 Jahre
Ausländeranteil (1.1.2014): 31,9 %
Wahlberechtigte Gemeinderatswahl 2010: 50440

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